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Übernahmeangebot__Hellman & Friedman will Zooplus

Dr. Cornelius Patt, CEO von Zooplus Foto: Zooplus

  Der Online-Händler Zooplus und der Finanzpartner Hellman & Friedman (H&F) haben eine Investorenvereinbarung unterzeichnet. Demnach hat H&F ein Übernahmeangebot von 390 Euro pro Aktie in bar abgegeben. Der Zooplus-Vorstand und der -Aufsichtsrat unterstützen das Angebot.  

Die strategische Partnerschaft zielt darauf ab, die Marktführerschaft von Zooplus in dem wachsenden und sich schnell wandelnden europäischen Heimtiermarkt auf lange Sicht zu behaupten, gibt Zooplus in einer Pressemitteilung bekannt. Angesichts von steigenden Kundenerwartungen und neuen Wettbewerbern soll H&F Zooplus  dabei unterstützen, wachstumsorientierte Investitionen in substanzieller Höhe zu tätigen.

„Mit Hellman & Friedman als Partner gewinnen wir zusätzliche Sektorexpertise, aktive Unterstützung, finanziellen Spielraum und eine langfristige Sichtweise, um diese Marktopportunität besser und effektiver für uns zu nutzen. Wir sind überzeugt, dass das aktuelle Marktumfeld einen klaren Fokus auf nachhaltiges Wachstum und wertschaffende Investitionen erfordert und dies Vorrang gegenüber kurz- und mittelfristigen Gewinnen haben sollte. Diese Strategie trägt Hellman & Friedman uneingeschränkt mit“, so Dr. Cornelius Patt, CEO von Zooplus. 

„Wir freuen uns sehr auf die Partnerschaft mit Zooplus und die Möglichkeit, die zukünftige Entwicklung des Unternehmens zu unterstützen. Unsere strategische Partnerschaft wird das Unternehmen in die Lage versetzen, sein Investitionstempo und die Umsetzung wichtiger, langfristiger Maßnahmen erheblich zu beschleunigen. Dazu gehören ein stärkeres Leistungsangebot für die Kunden, eine überlegene Infrastruktur für Logistik und Auftragsabwicklung, neue Produkt- und Serviceinnovationen und ein erstklassiges Personalmanagement. Das Übernahmeangebot bietet den Zooplus-Aktionären außerdem die Möglichkeit, einen erheblichen Teil der erwarteten langfristigen Wertschöpfung sofort und vorab zu realisieren“, sagen Stefan Goetz, Partner, und Adrien Motte, Director, bei Hellman & Friedman. 

Eckdaten des Angebots

H&F beabsichtigt, den Zooplus-Aktionären ein Barangebot in Höhe von 390 Euro je Aktie zu unterbreiten. Das impliziert eine Equity-Bewertung für Zooplus von rund drei Milliarden Euro und entspricht einer Prämie von 50 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der Zooplus-Aktie in den vergangenen drei Monaten sowie eine Prämie von 40 Prozent auf den Schlusskurs vom 12. August 2021. Das Angebot unterliegt einer Mindestannahmequote von 50 Prozent plus einer Aktie und den üblichen Vollzugsbedingungen, einschließlich kartellbehördlicher und außenwirtschaftlicher Freigaben.

H&F will das Angebot vollständig mit Eigenkapital finanzieren und habe nicht die Absicht, einen Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag mit Zooplus abzuschließen. H&F hat, so die Presseinformation, mit diversen Anteilseignern bereits unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen über rund 17 Prozent des Grundkapitals von Zooplus geschlossen, unter anderem mit Mitgliedern des Vorstands sowie mit Maxburg Beteiligungen, einem langjährigen Zooplus-Investor. Im Falle eines erfolgreichen Übernahmeangebots hat H&F die Absicht, Zooplus zu gegebener Zeit  von der Börse zu nehmen.  

Der Investitionsansatz von H&F konzentriert sich nach eigenen Angaben auf Wachstumsunternehmen hauptsächlich in den USA und Europa. Das Unternehmen hat bereits in die Bereiche "Internet & Medien" sowie "Konsumgüter & Handel" investiert, zum Beispiel bei  Action, Autoscout24, Axel Springer, DoubleClick, Grocery Outlet, ProSiebenSat.1, Scout24, SimpliSafe und Verisure.