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ZZF fordert: Zoofachmärkte müssen offen bleiben

In den deutschen Bundesländern wird über politische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie diskutiert. Um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten, soll der Handel geöffnet bleiben. Das müsse auch für den Zoofachhandel gelten, fordert nun der ZZF.

In den deutschen Bundesländern wird über politische Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie diskutiert. Um die Grundversorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten, soll der Handel geöffnet bleiben. Das müsse auch für den Zoofachhandel gelten, fordert nun der ZZF.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat am Sonntag, 15. März, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie beschlossen. Mit einem Erlass untersagt das Parlament nahezu alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- oder Bildungsangebote. Um die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs aufrecht zu erhalten, bleiben insbesondere die Einzelhandelsbetriebe für Nahrungs- und Futtermittel sowie Apotheken und Drogerien geöffnet.

Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) weist in einem Brief an sämtliche zuständigen Ministerien in Bund und Ländern darauf hin, dass der stationäre Zoofachhandel die Versorgung von Millionen von Heimtieren in Deutschland garantiere. Einige europäische Länder haben laut ZZF angeordnet, den Einzelhandel teilweise zu schließen, davon stets aber auch Tierbedarfsmärkte ausgenommen. „Da in Deutschland möglicherweise über ähnliche Vorsorgemaßnahmen nachgedacht wird, möchten wir darauf hinweisen, dass zum lebensnotwendigen täglichen Bedarf neben den Lebensmitteln und Medikamenten für Menschen auch die Futtermittel und Pflegeartikel für Heimtiere gehören“, sagt ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.

Ohne Zierfische und Reptilien werden laut Skopos Studie aus dem Jahr 2018 in Deutschland über 34 Millionen Heimtiere gehalten; in fast jedem zweiten Haushalt lebt mindestens ein Tier. Tierhaltern sei es ein besonderes Anliegen, die ihnen anvertrauten Tiere gemäß deren Bedürfnissen zu versorgen, heißt es in dem ZZF-Brief an die Ministerien. Dazu seien die Halter auch durch das deutsche Tierschutzgesetz verpflichtet.

Für die Fütterung biete zwar der Lebensmittelhandel in der Regel ein Grundsortiment an Tiernahrung für Hund und Katze. Diätische Tiernahrung oder Futtermittel, die aufgrund von speziellen Nahrungsbedürfnissen oder besonderen Empfindlichkeiten wie Allergien gegeben werden, seien jedoch hauptsächlich im spezialisierten Zoofachhandel erhältlich. Zudem sei Futter für Ziervögel, Kleinsäuger, Zierfische, Amphibien und Reptilien sowie Lebendfutter im Lebensmittelhandel nur selten zu bekommen.

Lebensnotwendig sind laut ZZF auch technische Artikel, Aufbereitungs‐ und Pflegemittel, die eine tiergerechte Unterbringung von Fischen, Amphibien und Reptilien in Terrarien und Aquarien garantieren. Hier spiele auch die Beratung im stationären Zoofachhandel eine wichtige Rolle.

Der Zoofachhandel versorge in Deutschland mehr als 50 Prozent aller Heimtiere. „Um die Gesundheit der Heimtiere in Deutschland zu erhalten, ist es uns ein dringendes Anliegen, dass stationäre Zoofachmärkte auch in Krisenzeiten wie der Corona‐Pandemie als Versorgungsstelle des täglichen Bedarfs von Heimtieren für Tierhalter zugänglich bleiben“, so Holthenrich. „Wir würden uns daher freuen, wenn Sie uns frühzeitig in Ihre Überlegungen zu Maßnahmen im deutschen Einzelhandel einbeziehen würden und stehen Ihnen gerne mit unserer Expertise im Bereich des Heimtiermarktes zur Verfügung“, schließt das Schreiben des Verbandes an die Politik.