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Die Sprache der Bartagamen

Auch Bartagamen müssen kommunizieren. Da sie in der Regel keine Laute abgeben und keine Gesichtsmimik haben, kommt hier die Körpersprache zum vollen Einsatz. Die Reptilien kommunizieren über Kopf, Beine und Augen. Doch wie sind etwa „Nicken“ und „Winken“ zu interpretieren?
„Ich bin aktiv und aufmerksam“:
Das zeigt eine Bartagame an, indem sie aufrecht sitzt, die Vorderbeine und den Kopf gestreckt. Die Schwanzspitze hebt sie dabei oft ein bisschen vom Boden ab. Wenn die Bartagame so im Terrarium sitzt, ist sie neugierig und nimmt Anteil an den Vorgängen um sie herum.
„Ich bin der Chef“:
Will eine Bartagame etwa Artgenossen klar machen, dass sie die Nummer Eins in der Gruppe ist, zeigt sie das typische Nicken mit dem Kopf. Etwas eindringlicher unterstreicht sie die Aussage, wenn sie mit den Vorderfüßen aufstampft. Färbt sich die Kehlregion schwarz, ist die Aussage noch deutlicher und beeindruckender für das Gegenüber.
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Gesten der Unterwürfigkeit und Dominanz
„Ok, ok, ich gebe nach“:
Das oft beobachtete Winken mit dem Vorderbein ist tatsächlich eine Unterwürfigkeitsgeste. Die Bewegung soll das Gegenüber beschwichtigen, damit die Dominanz nicht in Aggression mündet.
„Achtung, pass bloß auf“:
Drohungen äußern die Bartagamen in ihrer Sprache ähnlich wie die Dominanzanzeichen. Zusätzlich richtet die Bartagame den Stachel auf, die den Bart (der den Tieren ihren Namen gibt) bilden. Auch diese Körperpartie kann sich schwarz färben – reißt das Tier dann noch das Maul auf, das innen gelblich gefärbt ist, ergibt sich ein durchaus spektakuläres und für andere Tiere unmissverständliches Bild. Bartagamen zeigen diese Signale übrigens auch, wenn sie erschreckt werden.
Die „Sprache“ richtig verstehen
„Oje, das passt mir jetzt gerade gar nicht“ oder „Ich fühle mich bedroht“:
Die Bartagame schließt die Augen. Von Menschen wird dieses Verhalten oftmals als Wohlfühlen interpretiert - ein großes Missverständnis. Wenn eine Bartagame die Augen schließt, fühlt sie sich alles andere als wohl. Als Halter sollte man in dem Fall herausfinden, wie man der Echse ein stressfreieres Umfeld schaffen kann.
Es lohnt sich also, die Tiere im Terrarium genau zu beobachten und ihre "Sprache" zu kennen. So können Halter erkennen, wie es ihren Tieren geht und wie eine Gruppe miteinander harmoniert.