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ZZF gegen Verkauf von Hunden im Zoofachhandel

Die Mitglieder des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) verzichten auf die Präsentation und den Verkauf von Hunden in Zoofachgeschäften. Der ZZF empfiehlt Tierfreunden, die sich für die Anschaffung eines Hundes interessieren, einen Besuch im örtlichen Tierheim oder bei einem seriösen Züchter.

Tipps zur Auswahl von Tierheimen und Züchtern

Mit dem freiwilligen, generellen Verzicht sowohl auf die Präsentation als auch den Verkauf von Hunden in ZZF-Mitgliedsbetrieben übertrifft der ZZF die aktuellen Anforderungen des deutschen Tierschutzgesetzes und setzt neue Maßstäbe für den Tierschutz im Zoofachhandel. Die Entscheidung, auf den Verkauf von Hunden zu verzichten, basiert darauf, dass insbesondere bei Hundewelpen die Prägungsphase als Rudeltiere außerordentlich hohe Anforderungen an die Bezugspersonen und Umgebung der Tiere stellt. Diese Anforderungen sind im Zoofachhandel nur sehr schwer zu erfüllen. Zudem sollte man einen mehrfachen Orts- und Personenwechsel, zum Beispiel vom Züchter zum Zoofachhändler und dann zum Halter, bei Hundewelpen vermeiden.

Tipps zur Auswahl von Tierheimen und seriösen Züchtern

Verantwortungsbewusste Tierfreunde sollten Hunde nur in Tierheimen oder bei seriösen Hundezüchtern kaufen. Unseriöse Züchter und illegale Hundehändler sind jedoch für Laien oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Ein erster Hinweis kann die Zeitungsanzeige sein. Seriöse Züchter verkaufen in der Regel nur ein bis zwei Hunderassen, meist handelt es sich dabei um artverwandte Rassen. Bei Anzeigen, in denen viele unterschiedliche Hunderassen angeboten werden, ist Vorsicht geboten. Ebenfalls bedenklich ist es, wenn dem Interessenten nur ein einziger Welpe in privaten Wohnräumen präsentiert wird. Man sollte dann unbedingt nachfragen, ob man die Mutter, die Geschwister und auch die Zuchtanlage sehen darf. Wird dies mit scheinbar plausibel klingenden Argumenten abgelehnt, ist vom Kauf abzuraten. Auf Märkten und Tierbörsen ist vom Hundekauf aus denselben Gründen abzuraten. Dort handelt es sich oft um illegal importierte Welpen mit gefälschten Papieren, die obendrein unter dem Stress auf solchen Märkten leiden. Hundefreunde dürfen sich bei Züchtern auch nicht von klangvollen Zwingernamen beeinflussen lassen. Zwar legen sich auch seriöse Züchter solche Namen zu, weil das so üblich ist, aber ein frei wählbarer, ungeschützter Zwingername garantiert noch keine artgerechten Zuchtbedingungen.

Eine sinnvolle Alternative zum Züchter ist das nächstgelegene Tierheim. Anfänger sollten sich jedoch nur für Hunde entscheiden, deren Lebensweg möglichst lückenlos bekannt ist. Verstörte Tiere mit unbekanntem Lebenslauf und leidvollen Erfahrungen im Umgang mit Menschen gehören ausschließlich in die Hände von erfahrenen Hundehaltern. Verantwortungsbewusste Tierheime machen auf diese Besonderheiten der Tiere aufmerksam und zeigen Verständnis für Anfänger, die einen Hund haben möchten, der sich möglichst problemlos in seine neue Familie eingliedern lässt. Schließlich soll das Tier nicht nach kurzer Zeit wieder ins Tierheim zurückgebracht werden. Ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem der zukünftige Hundehalter insbesondere nach seiner aktuellen Wohn- und Lebenssituation und seinen Erfahrungen im Umgang mit Tieren befragt wird sowie die Möglichkeit, den Hund testweise im Tierheim zu betreuen, sind wichtige Kriterien zur Auswahl des Tierheims und des Hundes. Tierfreunde sollten sich gut beraten lassen und einen Hund im Tierheim nicht spontan oder nur aus Mitleid auswählen, schließlich geht es um eine lebenslange Partnerschaft.