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FEDIAF__ CEOs der europäischen Tiernahrungsindustrie diskutieren Megatrends

FEDIAF_Präsidentin Mechthild Exner-Herforth (links) bei der Zusammenfassung der Workshop-Ergebnisse.

Den drei Megatrends Nachhaltigkeit, Globalisierung und Digitalisierung nahm sich das CEO-Forum der FEDIAF (European Pet Food Federation) an. Anlässlich ihrer Jahreshauptversammlung in Prag brachte dieses Forum Branchenführer zusammen, um Prioritäten zu diskutieren und zu vereinbaren, mit denen sich die Branche für die Zukunft rüsten kann.

An dem Forum nahmen 16 Führungskräfte aus 11 europäischen Ländern teil, moderiert wurde sie von Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut in Frankfurt/Main. Die Sitzung befasste sich mit langfristigen Megatrends und wie sich diese auf die Tiernahrungsindustrie auswirken könnten. In Gruppen wurden Szenarien durchgespielt, die sich aus den Megatrends ableiten. Gesucht wurden Antworten auf folgende Fragen:

- Was wäre, wenn 95 Prozent der Kunden und deren Heimtiere in urbanen Gebieten leben würden?

- Was wäre, wenn 40 Prozent der Tiernahrung aus alternativen Proteinquellen wie Insekten oder Laborfleisch bestehen?

- Was wäre, wenn die EU ein Gesetz verabschiedete, wonach die Herstellung von Heimtierfutter klimaneutral sein muss?

- Was wäre, wenn 65 Prozent der Tiernahrung online gekauft werden?

Wie realistisch und gar nicht so fern diese Zukunftsszenarien sind, hatte zuvor Andreas Steinle vom Zukunftsinstitut in Frankfurt/M. deutlich gemacht. So wird bis 2050 erwartet, dass 75 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden; Heimtiere und Menschen könnten um drastisch reduzierten Lebensraum konkurrieren – mit allen denkbaren Folgen auf die Ressourcenverteilung oder auf Gesetze.

Die noch gar nicht so alte Aussage „Die Welt wird zum Dorf“ lässt sich inzwischen noch enger fassen: Sie wird zum Klick auf dem Smartphone. Steinle: „Auch E-Commerce verändert sich vor unseren Augen, die Grenzen zwischen Online und Offline verschwimmen und schaffen einen neuen Einzelhandel, der sich darauf konzentriert, die personalisierten Bedürfnisse jedes Kunden zu erfüllen.“

Alle Teilnehmer der FIDIAF-Veranstaltung einigten sich auf eine Follow-up-Sitzung, um den weiteren Arbeitsplan mitzugestalten. FEDIAF Präsidentin Mechthild Exner-Herforth betonte: „Die Stärke einer Organisation wie der FEDIAF bietet der Branche die Möglichkeit, Strategien für diese Gesamtproblematik zu entwickeln. Die Zusammenarbeit bei Themen wie Nachhaltigkeit ermöglicht es uns, einen viel größeren Einfluss zu erzielen als die Arbeit Einzelner.“