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Pet-Konferenz__Heimtiere tun uns gut

Podiumsredner der Pets are Good for EU Konferenz: (v. li.) Heinz K. Becker, MEP; Sandra McCune, Waltham Centre; Marie-Jose Enders-Slegers, IAHAIO-Präsidentin; sowie Elizabeth Ormerod, IAHAIO-Vizepräsidentin.

Was haben Heimtiere damit zu tun, wie man gesund und aktiv alt wird bzw. älteren Menschen eine gute Lebensqualität ermöglicht? Darüber diskutierten die Vertreter aus Wissenschaft, Praxis, Politik, Nichtregierungsorganisationen und Industrie am 4. Mai 2017 anlässlich der von Mars und Forum Europe organisierten „Pets are good for EU“-Konferenz in Brüssel.

Die Europäische Bevölkerung wird im Durchschnitt immer älter. Statistiken sagen vorher, dass 2050 mehr ältere als jüngere Menschen in Europa leben werden. „Älter zu werden ist die größte Errungenschaft der Menschheit“, bemerkte Heinz K. Becker, Mitglied des Europäischen Parlaments, aber es belastet eben auch das Gesundheitswesen und die Sozialsysteme.Wie können Heimtiere zur Lösung dieser Herausforderungen beitragen?

Jeder Tierhalter weiß, wie viel Spaß und Zuneigung Heimtiere bringen können. Der positive gesundheitliche Nutzen wurde nun auch wissenschaftlich belegt. Forschungsergebnisse des Mars angeschlossenen Waltham Centre for Pet Nutrition und andere akademische Studien verdeutlichen, dass Heimtiere ihren Tierhaltern zu einem längeren, gesünderen Leben verhelfen: Ein Hund zum Beispiel motiviert zu körperlicher Aktivität, in deren Folge die Herz-Kreislauf-Gesundheit verbessert und das Risiko der Immobilität verringert wird.

„In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit, dass ältere Menschen mit Hund sich ihre Mobilität auf Dauer bewahren, doppelt so hoch bei Senioren ohne Hund“, erklärte Dr. Sandra McCune, Wissenschaftliche Leiterin für die Mensch-Tier-Beziehung am Waltham Centre for Pet Nutrition.Heimtiere bringen auch in emotionaler und sozialer Hinsicht einige überzeugende Vorteile für das gesunde, aktive Altern mit sich. Sie bieten viel Gesprächsstoff und helfen Freundschaften und Beziehungen zu knüpfen und zu stärken. Außerdem bringen Tiere Struktur in den Alltag, sind loyale Gefährten und vermindern Einsamkeit und Depressionen, besonders nach einem schmerzlichen Verlust. Sich um ein Heimtier zu kümmern oder mit ihm zu interagieren kann dazu führen, dass Stress und Angstgefühle nachlassen. Auf demente Patienten kann das Streicheln eines Hundes beruhigend wirken, ebenso wie Aquarien in Kantinen ihnen helfen, sich auf ihre Mahlzeiten zu konzentrieren.

Heimtiere entlasten das Gesundheitssystem

In der Folge benötigen ältere Menschen weniger Unterstützung aus dem Gesundheitswesen und den Sozialsystemen. „Laut einer Studie der University of Lincoln könnten allein in Großbritannien schätzungsweise £2,45 Mrd. pro Jahr eingespart werden“, wie Myriam Cohen, Regional President of Mars Petcare Europe unterstrich. Nicht zuletzt trägt die Heimtierhaltung auch zur Wirtschaft bei – durch Produktion und Verkauf von Tiernahrung, sowie auch im Bereich der Tiergesundheit und Veterinärdienstleistungen.

Podiumsredner und Teilnehmende diskutierten über die Bewältigung der Herausforderungen von Tierhaltung im Alter, seien es die Kosten, die Bedenken von Pflegekräften und Betreuern, oder das Problem, dass Heimtiere in vielen Mietwohnungen oder Seniorenheimen nicht erlaubt sind. Alle Teilnehmer waren sich einig darüber, dass eine konsequente Anstrengung notwendig sei, um die Problematik in das Bewusstsein von Politikern, Institutionen, aber auch Spezialisten aus dem Gesundheitswesen und der Veterinärmedizin zu rücken.

Der Erfolg ist letztlich abhängig von den Europäischen Institutionen und EU-Mitgliedstaaten, die Richtlinien und Leitfäden entwickeln müssen, und es liegt an den Praktikern, die Tierhaltung als Bestandteil ihrer Pflegeleistung anzuerkennen. Das Waltham Centre for Pet Nutrition von Mars und Partnerschaften mit den National Institutes of Health und der Gerontological Society of America, sowie die teilnehmenden Akademiker setzen sich dafür ein, die positiven Effekte von Heimtieren auf ältere Menschen auch wissenschaftlich zu untermauern.