Antrag auf vorläufige Insolvenz gestellt__Zoo Zajac muss saniert werden

Das bekannte Zoofachgeschäft Zoo Zajac aus Duisburg ist in eine wirtschaftliche Krise geraten und beginnt daher mit einem umfangreichen Sanierungsprozess. Um die geplanten Maßnahmen umsetzen zu können, wurde beim Amtsgericht Duisburg ein Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Das Amtsgericht Duisburg hat dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwältin Sarah Wolf von Anchor Rechtsanwälte zur vorläufigen Insolvenzverwalterin bestellt. Das teilte die Kanzlei kürzlich mit.

Die Zoohandlung Zoo Zajac gilt laut Guinness-Buch der Rekorde als das größte Zoofachgeschäft der Welt. Die rund 13.000 Quadratmeter große Ladenfläche umfasst über 1.000 Aquarien sowie dutzende Teichbecken und Volieren sowie mehrere hundert Terrarien. Rund 3.000 Arten mit insgesamt 200.000 Tiere sind in dem großen Geschäft untergerbacht. Zum Vergleich: Der Berliner Zoo bringt es auf 19.500 Tiere und 1.000 Arten. In der Spitze lag der Umsatz von Zoo Zajac bei rund 15 Millionen Euro.

Der Betrieb der Firma mit dem großen Geschäft im Norden Duisburgs im Stadtteil Neumühl laufe ohne jegliche Einschränkung weiter, so die Anwaltskanzlei. Die Gehälter der rund 150 Mitarbeitenden sind durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. „Wir haben unmittelbar nach dem Insolvenzantrag die Beschäftigten informiert. Das Team will den gemeinsamen Kurs der Sanierung unterstützen, damit Zoo Zajac in eine langfristig gesicherte Zukunft blicken kann“, sagt Sarah Wolf zur aktuellen Situation. Auch mit den wichtigsten Lieferanten wurden bereits Gespräche geführt, damit auch weiter Ware zum Verkauf angeboten werden kann.

Das Team von Rechtsanwältin Sarah Wolf wird in den kommenden Wochen die Lage genau analysieren und das bereits vorliegende Sanierungskonzept konkretisieren. „Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Sanierung sind gut und wir können den Verkauf ohne Einschränkungen fortsetzen. Auch das Team ist weiter motiviert und zieht mit“, so Wolf. Die fachgerechte Betreuung aller Tiere sei durch den unveränderten Geschäftsbetrieb gesichert.

Inflation und Kaufzurückhaltung

Wesentliche Ursache für die Krise bei Zoo Zajac seien die stark steigenden Preise für den Wareneinkauf sowie den Transport, heißt es in der Pressemitteilung der Kanzlei. Auch die steigenden Energiekosten machten der Firma zu schaffen. Konkreter Auslöser für den Insolvenzantragantrag waren dann mehrere gescheiterte Kreditverhandlungen für eine weitere Zwischenfinanzierung.

In den vergangenen beiden Jahren nach dem überraschenden Tod des Unternehmensgründers Norbert Zajac wurden bereits neue Geschäfts-Ideen entwickelt, die aber nicht zum gewünschten Erfolg führten. Ein weiterer Rückschlag für Zoo Zajac war eine Änderung der Regelungen für die Haltung von Heimtieren. Aufgrund dieser geänderten Vorschriften waren bestimmte Tiere aus dem Bestand der Firma nicht mehr verkäuflich.

Nachdem in einem ersten Schritt der Geschäftsbetrieb von Zoo Zajac stabilisiert wurde, beginnt in den kommenden Tagen die Suche nach einem möglichen Investor für das Unternehmen. Dazu wird bereits mit verschiedenen M&A-Beratern und Branchenexperten über die Vorgehensweise gesprochen. „Wir werden rasch einen strukturierten Investorenprozess aufsetzen, um keine Zeit zu verlieren“, kündigt die vorläufige Insolvenzverwalterin Sarah Wolf an.