Appell von 16 Verbänden__Haltung und Handel von Wildtieren strenger regeln

Foto: Kathrin Glaw

16 Tier-, Natur- und Artenschutzverbände fordern die neue Bundesregierung auf, Haltung und Handel von Wildtieren strenger zu reglementieren. Es bestehe dringender Handlungsbedarf. 

Unterstützt wird die Forderung von folgenden Verbänden: Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA), Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, animal public, Animals United, Bundesverband der Tierversuchsgegner, Bundesverband Tierschutz, Bund gegen Missbrauch der Tiere, BUND-Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Deutscher Naturschutzring, Deutscher Tierschutzbund, IFAW Deutschland, NABU-Naturschutzbund Deutschland, PETA Deutschland, Pro Wildlife, Vier Pfoten – Stiftung für Tierschutz und Vogelschutz-Komitee.

Die Bundesregierung wird von den Verbänden zu folgenden Schritten aufgefordert:

1. Es soll bundeseinheitlich und rechtsverbindlich geregelt werden, dass nur noch Tiere gehalten und gehandelt werden dürfen, die mit Blick auf Tier-, Natur- und Artenschutz sowie auf Gesundheit und öffentliche Sicherheit für die private Haltung geeignet sind. Um ein solches Tier kaufen und halten zu können, muss ein Sachkundenachweis verpflichtend sein.

2. Der Verkauf von Wildtieren auf Börsen ist abzulehnen. Insgesamt muss der Verkauf von Tieren auf Börsen in einer rechtsverbindlichen, bundeseinheitlichen Verordnung geregelt werden. Diese stellt sicher, dass nur regionale Anbieter zugelassen sind, gewerbliche Händler ausgeschlossen werden, nur Nachzuchten bzw. keine Wildfänge und nur Tiere angeboten werden, deren Wohlbefinden durch das Anbieten auf einer Börse nicht beeinträchtigt wird. Das Tierwohl muss u.a. durch Vorschriften für Präsentations- und Transportbehältnisse, die nicht unterhalb derer für den Zoofachhandel liegen, sowie eine durchgehende Überwachung durch Amtstierärzte und von der Behörde berufene, spezialisierte, weisungsbefugte Tierärzte sichergestellt werden.

3. Der Verkauf von lebenden Tieren über das Internet sowie der Versand muss unterbunden werden. Ausgenommen werden können Tierheime und Auffangstationen, die ihre Tiere im Internet präsentieren, aber vor Ort vermitteln.

4. Wir fordern einen nationalen Vorstoß Deutschlands, um ein Importverbot für Wildfänge auf EU-Ebene anzustoßen.