Aquaristik in den USA__Fischpflege per App

Automatische Fütterung, Sensoren für Temperatur, Wasserqualität und Strömungen: Auch für die Pflege von Aquarien können Einsteiger und Experten immer mehr smarte Technologie einsetzen. Unsere Autorin Katja Guttmann gibt Einblicke in den US-Markt.

Nichts ist beruhigender, als vor einem Aquarium zu sitzen und den Guppys und Bärblingen dabei zuzusehen, wie sie über Steine und durchs Wasser flitzen. Gerade in der Pandemie haben sich in den USA viele für die Aquaristik als neues Hobby entschieden. Das Säubern des Wassers und die Pflege der Fische nimmt jedoch Zeit in Anspruch. Wer jetzt wieder häufiger unterwegs ist, macht sich vielleicht Sorgen um die Wasserqualität und gleichmäßige Temperaturen zu Hause im Aquarium.

Um das Biotop und die Fische, darunter insbesondere bei langjährigen Aquarianern auch höherpreisige Tiere, zu schützen, ist eine artgerechte Haltung besonders wichtig. Technische Innovationen mit Smart-Tech sollen dies erleichtern.

Assistent mit künstlicher Intelligenz

„Felix Smart“ aus Kanada, ein Assistent mit künstlicher Intelligenz, verspricht ein Sorglos-Paket: „Als hätten Sie rund um die Uhr einen eigenen Fischpfleger zu Hause“, heißt es in der Eigenwerbung. Der Assistent kann basierend auf den Bewohnern des Aquariums und der bereits vorhandenen Geräte eigene Empfehlungen abgeben, die Besitzer in Echtzeit darauf aufmerksam machen, wenn etwas schiefläuft und automatisch korrigierend eingreifen. Das Gerät läuft auch mit Sprachsteuerung über „Siri“ oder „Alexa.“

Außerdem gibt es Wassermonitore, die den ph-Wert messen und den Gehalt von Ammoniak im Auge behalten. Denn bei einer Über-Konzentration von Ammoniak, ausgelöst durch übrig gebliebenes Futter oder andere organische Stoffe, kann es bei den Tieren zu Stress, Kiemen- oder Organverletzungen kommen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

3D-Blick ins Aquarium

Eine 360-Grad-Kamera, die ins Wasser eingetaucht wird und mit einer Virtual Reality (VR)-Brille, kompatibel ist, sorgt für das „ultimative Erlebnis“: Die VR-Brille erlaubt es, in eine 3D-computergenerierte Welt einzutauchen, so als würde man selbst im Aquarium mit den Fischen schwimmen. Günstig ist diese Technologie nicht: Die einfachste Variante startet bei etwa 400 Euro, teurere Modelle kosten rund 1.100 Euro.

Viel Zeit sparen sehr viel günstigere automatische Fischfutterautomaten, die verschiedene Hersteller im Programm haben. Die Fische werden in regelmäßigen Intervallen gefüttert, wobei die smarte Dosierung hilft, die Tiere nicht zu überfüttern und so das Wasser nicht zu schnell trübe werden zu lassen. Auch diese Geräte sind über „Alexa“ steuerbar.

Putzroboter per App steuern

Um die Glaswände des Aquariums möglichst klar und algenfrei halten zu können, gibt es smarte Roboterhilfen: Die Firma Moai zum Beispiel erlaubt es, einen Putzroboter per App zu kontrollieren. Bis auf drei Millimeter genau kann das Gerät eingesetzt werden und knapp über dem Sandbett am Boden des Aquariums stoppen, um versehentliche Kratzer auf dem Glas zu vermeiden. Eine integrierte Kamera, mit der App verbunden, sorgt für eine zusätzliche Spielerei: So kann das Aquarium vertikal und horizontal gesehen werden. Am Ende dockt der Roboter auch selbst wieder in der Ladestation an.

Mit solchen Smart Tech-Angeboten sollen sich Aquaristik-Fans wieder auf das konzentrieren können, was ihnen am meisten Spaß macht: Den Guppys zuzuschauen.

Text und Bild: Katja Guttmann