Internationales Wachstum__Fressnapf strukturiert weiter um
Mit einer strategischen Neuausrichtung will sich Fressnapf bestmöglich für die weitere internationale Expansion aufstellen. So wird der deutsche Hauptsitz zukünftig als internationales Support-Center agieren, wobei zentrale Funktionen abgebaut und gleichzeitig die Aktivitäten in den einzelnen Ländern gestärkt werden.
Fressnapf hat eine strategische Reorganisation seines deutschen Firmensitzes in Krefeld in ein internationales Support-Center angekündigt. Die Neuausrichtung sei der konsequente nächste Schritt einer fortlaufenden Initiative, um das Unternehmen für seine europäische Expansion und für internationales Wachstum bestmöglich aufzustellen, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. Ziel sei es, die lokalen Einheiten in den Ländern optimal zu unterstützen und das Unternehmen noch stärker an individuellen Bedürfnissen von Kunden auszurichten.
Das Unternehmen ist heute nach eigenen Angaben in acht der größten europäischen Märkte führend und setzte zuletzt erstmals international mehr Umsatz um als im Kernmarkt in Deutschland. Als europaweit agierendes Unternehmen gelte es, den Ansprüchen multipler Märkte gleichermaßen und bestmöglich gerecht zu werden, so Fressnapf.
Zentrale Funktionen werden abgebaut
Bisher verfolge das Unternehmen einen zentralen Ansatz mit einer starken Steuerung aus Deutschland heraus. Das wird sich zukünftig ändern, denn das Unternehmen kündigt an, seine Organisationsstruktur entsprechend anzupassen. So wird der deutsche Hauptsitz zukünftig als internationales Support-Center agieren, wobei zentrale Funktionen abgebaut und gleichzeitig die Aktivitäten in den einzelnen Ländern gestärkt werden.
Dies beinhaltet auch die Übertragung von mehr Verantwortung an die regionalen Zentralen und schlankere Prozesse am Standort in Krefeld. In der Folge wurden auch Anpassungen in Management- und Teamstrukturen vorgenommen und zum Beispiel Doppelstrukturen entzerrt. Gleichzeitig wurden vereinzelt Arbeitsverträge, die den zukünftigen Strukturen nicht länger entsprechen, im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Dies betrifft weniger als ein Prozent aller Mitarbeitenden von Fressnapf und Maxi Zoo.
Effizienz steigern
„Unsere strategische Neuausrichtung spiegelt vor allem unser starkes Engagement für unsere Kunden wider“, sagt Peter Pritchard, Interim-CEO bei Fressnapf. „Der Schlüssel zu erfolgreichem Wachstum liegt darin, flexibel zu sein und auf lokale Marktbedürfnisse einzugehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Entscheidungen vor Ort getroffen werden müssen, da unsere Teams vor Ort ihre Kunden am besten kennen.“
Alle strategischen Anpassungen zielten darauf ab, die Effizienz von Fressnapf nachhaltig zu steigern, um schneller und effektiver auf die Bedürfnisse der lokalen Märkte und damit auf individuelle Erwartungen von Kunden eingehen zu können, so das Unternehmen.
Fressnapf-Gründer und Inhaber Torsten Toeller bekräftigt: „Wir wollen unsere Marktposition als paneuropäischer Champion nachhaltig stärken und ausbauen. Um uns bestmöglich für die Zukunft und für beschleunigtes Wachstum aufzustellen, müssen wir uns von innen heraus erneuern. Mit der Neuorganisation der Zentrale gehen wir diesen Weg nun konsequent weiter.“
Finanzierung der Expansion
Die Neuausrichtung der zentralen Organisation von Fressnapf und Maxi Zoo ist Teil einer strategischen Transformation des Unternehmens, um sowohl organisch als auch durch zukünftige M&A-Aktivitäten weitere Marktanteile in Europa zu gewinnen. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit seine europäische Präsenz durch strategische Akquisitionen erweitert, darunter die Jumper Groep in den Niederlanden und die anstehende Übernahme von Arcaplanet in Italien.
Für die Akquisition von Arcaplanet sowie zur Refinanzierung bestehender Verbindlichkeiten hat sich Fressnapf erstmals für eine kapitalmarktorientierte Finanzierung entschieden und – trotz des zuletzt recht wettbewerbsintensiven Marktumfelds – Ende Oktober erfolgreich eine vorrangig unbesicherte Anleihe in Höhe von 800 Millionen Euro mit einer Laufzeit von sieben Jahren platziert. Aufgrund der starken Investorennachfrage, die zu einer mehrfachen Überzeichnung des Orderbuchs führte, wurde der finale Kupon auf 5,25 Prozent festgelegt. Die neue Finanzierung umfasst zudem eine revolvierende Kreditlinie in Höhe von 300 Millionen Euro.
Fressnapf und Maxi Zoo hatten in diesem Sommer bereits eine strategische Partnerschaft mit dem Finanzinvestor Cinven bekannt gegeben, der zukünftig eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen halten wird. Diese Partnerschaft soll die Position von Fressnapf und Maxi Zoo in Europa stärken und die Wachstumsbestrebungen des Unternehmens weiter unterstützen.