HDE-Konsumbarometer__Verbraucherstimmung bleibt trotz Konjunkturschwäche positiv

Auch im November zeigt die aktuelle gesamtwirtschaftliche Schwächephase keinen spürbaren Einfluss auf die Verbraucherstimmung. Das macht das nach wie vor stabile HDE-Konsumbarometer deutlich. Gleichzeitig steigt im Vorfeld des Weihnachtsgeschäftes die Anschaffungsneigung.

Trotz der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsschwäche und der weiterhin angespannten geopolitischen Lage mit Zollkonflikten und dem Brexit-Drama bleibt die Stimmung der Verbraucher in Deutschland weiterhin stabil positiv. Das HDE-Konsumbarometer hält im Vergleich zum Vormonat sein Niveau. Somit dürfte der Konsum auch in den kommenden Monaten die wichtigste Stütze der Konjunktur bleiben.

Die Verbraucher erwarten zwar weiterhin keine Verbesserung der konjunkturellen Situation in Deutschland, fürchten dennoch nicht um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Deshalb bleibt auch die Einkommenserwartung von Krisen und Ängsten unberührt. Die Anschaffungsneigung steigt wie auch in den vergangenen Jahren im November mit Blick auf das kommende Weihnachtsgeschäft an.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.

HDE fordert Stärkung der Binnenkonjunktur

Mit Blick auf die am 6. November im Bundeskabinett vorgelegte Halbzeitbilanz der Großen Koalition fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Regierung auf, rasch die Rahmenbedingungen für eine krisensichere Binnenkonjunktur zu schaffen.

„Derzeit ist der Konsum der Stabilitätsanker für die deutlich nachlassende Gesamtkonjunktur in Deutschland. Die Verbraucher sind nach wie vor guter Stimmung. Damit das auch in den kommenden Monaten und Jahren so bleibt, muss die Bundesregierung die richtigen Rahmenbedingungen schaffen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In der ersten Hälfte der Legislaturperiode habe die Politik einen Schwerpunkt auf den Ausbau von sozialen Leistungen und Arbeitnehmerrechten gelegt. Jetzt müsse es darum gehen, die wirtschaftlichen Grundlagen, die diese Leistungen erst ermöglichen, dauerhaft zu sichern.

Als unverzichtbar sieht der HDE dabei den flächendeckenden Ausbau schneller Internetverbindungen: „Nur dort, wo eine zeitgemäße Kommunikation über Datennetze funktioniert, können auch Arbeitsplätze entstehen. Und das ist nach wie vor die entscheidende Voraussetzung für ökonomisches Wachstum“, so Genth weiter. Auch der Handel sei für den Betrieb und Ausbau von Onlineshops und die Digitalisierung der Angebote im Handel vor Ort auf entsprechende Infrastruktur angewiesen.

Darüber hinaus fordert der HDE die Anpassung des Arbeitszeitgesetzes an die moderne Realität. Die derzeitigen Arbeitszeitvorgaben seien nicht mehr zeitgemäß. Genth: „Wir brauchen den Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit im Arbeitszeitgesetz sowie eine Flexibilisierung bei der ununterbrochenen gesetzlichen Ruhezeit von elf Stunden täglich.“ Zudem müssten die Unternehmen entlastet werden, um Freiraum für Investitionen in die Digitalisierung zu bekommen. Wichtig für Verbraucher und Betriebe sei auch die völlige Abschaffung des Solidaritätszuschlages für alle Steuerpflichtigen.