Heimtierstudie 2019__Wie Deutschlands Hunde betreut werden

Insgesamt 115 Mio. Euro wurden 2018 durch gewerbliche und private Heimtierbetreuung umgesetzt. Davon entfielen 90 Mio. Euro auf die Betreuung von Hunden. So das Ergebnis einer Umfrage für die „Heimtierstudie 2019“. 

Um die große B-Frage kommen neue und angehende Hundehalter nicht herum: Wie regle ich die Betreuung meiner Tiere im Alltag? Vor allem Besitzer unter 25 Jahren scheinen hier eine klare Tendenz zu haben: Etwa 51 Prozent lassen ihre Vierbeiner regelmäßig für mehrere Stunden alleine zu Hause und circa ein Drittel können auf andere Mitbewohner zählen, die die Tiere betreuen. Das zeigt eine mit Unterstützung der Agila Haustierversicherung erstellte Online-Befragung von insgesamt 3.454 Hundebesitzern. Die Umfrage ist Teil der „Heimtierstudie 2019“ von Prof. Dr. Renate Ohr (Universität Göttingen).

„In der Betreuungs-Frage stellen die Lebenssituation und das Alter durchaus relevante Faktoren dar“, ordnet Prof. Dr. Ohr die Ergebnisse ein. Denn: Wer zwischen 25 und 45 Jahren alt ist, steht meist mitten im Berufsleben – ebenso wie ihre Angehörigen. Diese Gruppe lässt ihre Hunde daher meist ebenfalls länger alleine zu Hause, nimmt sie aber auch häufiger mit zur Arbeit. In der Altersgruppe 46 bis 65 finden sich schon mehr Besitzer, die auch zu Hause tätig sein können, sodass nur noch rund 31 Prozent ihre Tiere regelmäßig sich selbst überlassen. Wieder anders sieht es bei Besitzern über 65 Jahren aus: Hier leistet fast immer jemand den Vierbeinern Gesellschaft.

„Die Studie verdeutlicht, dass sich vor allem angehende Hundebesitzer ehrlich mit ihrem eigenen Alltag auseinandersetzen müssen“, erklärt Agila-Expertin Franziska Obert. Fragen wie „Wie viel Zeit verbringe ich täglich zu Hause?“, „Können Nachbarn, Familie oder Freunde als Aufpasser einspringen?“ oder „Habe ich die finanziellen Mittel für die Betreuung durch andere?“ loten die eigene Flexibilität aus. Schließlich bleiben nicht alle Vierbeiner gerne alleine. Zudem festigt gemeinsame Zeit besonders in den ersten Wochen und Monaten eines Hundelebens die Beziehung von Mensch und Tier. Das Vorhaben „Bürohund“ funktioniert nur, wenn der Hund gut erzogen und von den Kollegen akzeptiert wird. Immerhin rund 14 Prozent aller Befragten nutzen diese Option, damit sie und ihre Lieblinge den Tag zusammen erleben. In Hundetagesstätten oder bei Hundesittern bringen Besitzer ihre Tiere dagegen selten unter (5 Prozent).

Ob Büro oder Betreuung durch Nachbarn und Familie: Beide Optionen bringen Pflichten mit sich. „Eine spezielle Haftpflichtversicherung für Halter deckt Schäden ab, die Hunde einem Dritten verursachen“, so Franziska Obert. „Wichtig ist, die Bedingungen der gewählten Versicherung eingehend zu prüfen.“ Gleichzeitig sollten die Hunde geimpft und frei von Parasiten sein. Ist das gegeben, steht der (fast) freien Wahl für die B-Frage nichts im Weg.

Über die Studie

Die wissenschaftliche Arbeit „Heimtierstudie 2019: Ökonomische und soziale Bedeutung der Heimtierhaltung in Deutschland“ ist die Nachfolgestudie der Untersuchung „Wirtschaftsfaktor Heimtierhaltung“ von Prof. Dr. Renate Ohr aus dem Jahr 2014. Sie basiert auf Informationen und Fakten verschiedener Unternehmen, Institutionen und Personen sowie einer eigenen Online-Umfrage unter 5.290 Hunde- und Katzenbesitzern. Der erste Teil der Studie ist auf der Internetseite von Prof. Dr. Renate Ohr abrufbar, der zweite Teil wird dort am 14. Oktober 2019 veröffentlicht.