Heinz Sielmann Stiftung__Dunkle Erdhummel ist „Gartentier des Jahres 2018“

Gartentier des Jahres 2018: die Dunkle Erdhummel. Foto: Mark Horton/shutterstock

Zum Tag des Gartens am 11. Juni gibt die Heinz Sielmann Stiftung den Gewinner der Abstimmung bekannt: Die Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris) wurde von 2.670 Teilnehmern zum Gartentier des Jahres 2018 gewählt. 

Mit der Aktion möchte die Heinz Sielmann Stiftung auf den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in unserer Kulturlandschaft hinweisen. Zwischen dem 30. April und 10. Juni konnten Interessierte online für einen von sechs nützlichen Gartenhelfern abstimmen. Mit 43,6% der Stimmen lief die Dunkle Erdhummel den anderen Kandidaten klar den Rang ab. Den zweiten Platz belegte mit 20,5% der Stimmen der Siebenpunkt-Marienkäfer, dicht gefolgt von der Hornisse, die knapp 14,4% der Stimmen bekam.

Das Gartentier des Jahres 2018 gehört zur Familie der Echten Bienen. Die Königinnen der Dunklen Erdhummel werden bis zu 23 Millimeter groß. Auf dem schwarzen Rumpf trägt sie eine ein Millimeter breite braungelbe Querbinde. Außerdem erkennt man sie an den grauweiß gefärbten Stellen am Hinterleib. Oft ist sie schon sehr früh im Jahr, ab Februar oder März, auf der Suche nach Nahrung und einem passenden Ort für ein Nest. Jeder Gartenfreund kann selbst etwas für das Gartentier des Jahres und all seine summenden Kollegen tun; wie Dr. Hannes Petrischak, Biologe bei der Heinz Sielmann Stiftung, betont: „Insekten brauchen wilde Ecken mit einem vielfältigen Angebot an Blütenpflanzen. Außerdem sollten sandige Stellen oder Totholz erhalten bleiben, denn hier richten die Sechsbeiner oft ihre Kinderstuben ein.“

Erdhummeln werden auch im industriellen Maßstab als Bestäuber in der landwirtschaftlichen Nahrungsmittelproduktion eingesetzt. Die Sammelhummeln arbeiten täglich von Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang. Auch bei schlechtem Wetter. So bestäuben sie zwischen 2.000 und 4.000 Tomaten- oder Paprikablüten, wenn sie in Gewächshäusern unterwegs sind. In der freien Natur werden ebenso viele Kirsch-, Himbeer-, Apfel-, Stachelbeer- oder Johannisbeerblüten besucht.

„Die Dunkle Erdhummel ist Botschafterin für eine Vielzahl von Wildbienen und anderen Insekten, ohne die unsere Nahrungsmittelproduktion undenkbar wäre“, erklärt Michael Beier, geschäftsführender Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung. Er fordert eine „eine mutige und zukunftsfähige Agrarpolitik“ in Deutschland und der Europäischen Union. Landwirtschaft und Naturschutz dürften nicht länger als Gegenspieler instrumentalisiert werden. Eine neue EU-Agrarpolitik müsse die Agrarbudgets mit den Zielen des Umwelt- und Naturschutzes im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verknüpfen.