Katzenspielzeug__Neue Wege gehen

Auch während der Corona-Pandemie kann die Produktion in Nepal fortgeführt werden. Foto: Catlab

Catlabs – der Firmenname weckt Assoziationen zur Startup-Szene, die oft neue gesellschaftliche und wirtschaftliche Impulse setzen möchte. Ganz falsch liegt man da bei Katharina Bickels Firma nicht. Ein bisschen Weltverbesserung hat die Gründerin schon im Sinn gehabt: Sie lässt nachhaltiges Katzenspielzeug in sozialen Filzmanufakturen in Nepal fertigen.

Eigentlich hat Katharina Bickel 2020 mit Catlabs richtig durchstarten wollen. Dann kam Corona und hat ihr Business auf die Probe gestellt. Doch die 42-jährige Unternehmerin lässt sich nicht so schnell aus der Bahn werfen. Dazu hat sie schon ganz anderes gemeistert.

Catlabs ist im August 2019 entstanden, nachdem Bickel ihre internationale Karriere in einem Konzern an den Nagel gehängt hat. Eine schwere Krankheit hat sie über Sinn und Zweck ihrer Beschäftigung nachdenken lassen. Damals wird ihr klar: Sie will künftig etwas Erfüllenderes machen. Sie sucht ein sinnstiftendes Projekt, in das sie ihre Energie und ihre Ambitionen einfließen lassen kann. Für ihre Tierheimkatze, die ihr während der Krankheit Trost spendet, findet sie kein passendes Spielzeug: Entweder gefällt es ihr oder der Katze nicht. So entsteht die Idee für stilvolles und nachhaltiges Katzenspielzeug.

Von Anfang an in Nepal

Von Anfang an lässt Bickel ihre Entwürfe in einem sozialen Projekt in Nepal produzieren. Die Frauen aus gesellschaftlich schwachen Familien finden dort einen sicheren Arbeitsplatz, können ein Einkommen für ihre Familie erwirtschaften und die Schulbildung ihrer Kinder finanzieren. Auch während der globalen Corona-Pandemie hält die Unternehmerin die Produktion weitestgehend aufrecht. „Die Näherinnen arbeiten in Heimarbeit und mit Hygienekonzept. Dies stellt für die Betriebe vor Ort eine immense Hilfe dar, da die Krise dort viele Wirtschaftszweige stark getroffen hat und das ohnehin gebeutelte Land extrem betroffen ist“, sagt Bickel.

Ihre eigene Vermarktung in Deutschland ist durch Corona teilweise ausgebremst worden. „Viele Handelspartner in Deutschland sind stark beschäftigt, sich wegen der Pandemie neu zu organisieren und aufzustellen. Aus diesem Grund finden weniger Produktneulistungen und Sortimentsaktualisierungen statt als gewöhnlich“, sagt Bickel zur aktuellen Lage.

„Putziges Design“

Inzwischen sind ihre Produkte bei DM Drogeriemarkt, Globus und online erhältlich, doch einen starken Vertriebspartner mit viel Potenzial sieht sie eigentlich im Zoofachhandel: „Meine Produkte sind durch ihr putziges Design und die nachhaltige Anmutung Eye-Catcher und fallen im Ladengeschäft positiv auf. Daher sprechen sie besonders Katzenliebhaber mit Interesse an verantwortungsvollem Konsum an.“

Für den Fachhandel hat sie extra ein Thekendisplay in nachhaltigem Design entwickelt, perfekt für den Kassenbereich. Daneben gibt es die Artikel mit Eurolochung für die Wand sowie Clip-Strips für die Integration am Regalmodul. Die Kraft-Papier-Tüte, in die die Spielzeuge verpackt sind, signalisieren, dass es sich um ein nachhaltiges Produkt handelt. Kostenfreie Flyer mit Hintergrundinformationen für den Point of Sale bietet sie ebenfalls an.

Ressourcen schonen

Natürlichkeit und Ressourcenschonung haben für die Catlabs-Gründerin oberste Priorität. Die Produkte bestehen aus reiner Schafwolle, ohne Polyesterfüllwatte. Neu im Sortiment sind die Nachfüllpacks mit zwei verschiedenen Duftfüllungen. Durch das Nachfüllen der Katzenminze oder des Baldrians sind die Spielzeuge nach eigenen Angaben rund dreimal länger haltbar. Für die Duftfüllung setzt die Unternehmerin auf Rohstoffe in Bio-Qualität aus der EU. Selbstverständlich sind alle Produkte nach EU-Richtlinien auf Sicherheit geprüft.

„Für den Handel sind meine Produkte interessant, weil er damit sinnvolle Sortimentsergänzungen vornehmen kann. Neben den konventionellen Produkten ist es so möglich, ein Premiumangebot zu schaffen und ohne Kannibalisierungseffekte mehr Absatz zu erzielen“, ist sich Bickel sicher.

Soziale Medien

Für 2021 plant die Unternehmerin weitere Designs und ein Angelspielzeug, welches sich die Instagram-Community gewünscht habe. Generell spielen Social Media-Känäle in der Catlabs- Kommunikation eine große Rolle. „Für ein Startup die perfekte Möglichkeit, sich bekannt zu machen“, sagt Bickel. Darüber hinaus kooperiere sie gerne mit Premium-Katzenfuttermarken für gegenseitige Unterstützung und zusätzliche Reichweite.

Besonders stolz ist Bickel, dass ihre Produkte für ihr soziales und gesellschaftliches Engagement und den ressourcenschonenden Ansatz für den Nachhaltigkeitspreis Design 2021 der Bundesregierung nominiert wurden: „Für ein kleines Unternehmen wie Catlabs ist das eine echte Auszeichnung! Und für mich der Beweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

sg