Koi-Herpes-Virus__Vorsicht vor KHV-geimpften Koi

Bei der Wahl ihrer Bezugsquelle für Koi sollten Zoofachhändler unbedingt darauf achten, dass die Fische aus Zuchtanlagen stammen, die nachweislich frei vom Koi-Herpes-Virus (KHV) sind. KHV-geimpfte Tiere dagegen können unter bestimmten Umständen wieder erkranken und Überträger des Virus sein.

Seit einigen Jahren existiert eine Impfung, bei der Koi-Karpfen ein abgeschwächtes, lebendes Virus injiziiert wird. Bei einer anschließend vorgenommenen Temperaturveränderung kann das Immunsystem der Fische Antikörper gegen den geschwächten Virus entwickeln und ihn somit bekämpfen. Nachweislich kann KHV bei geimpften Koi unter bestimmten Faktoren wie zum Beispiel vermehrtem Stress dennoch wieder ausbrechen. Auch sind geimpfte Koi nicht vor einer erneuten Ansteckung mit dem Wildtyp-Virus geschützt. Die geimpften Tiere können sogar als Überträger KHV-freie Bestände infizieren.

Laut BVA (Bristish Veterinary Asociation) lassen sich die Virus-Typen (Wildform und Impf-Typ) im Test nicht voneinander unterscheiden. Aus diesen Gründen ist der Impfstoff – wie aktuell von der EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) bekannt gegeben – in der EU nicht zugelassen und auch nicht erhältlich. Mit einer Lebendvakzine geimpfte Koi gelten somit als KHV-infiziert und es besteht Anzeigepflicht gemäß dem deutschen Tierseuchenrecht.

Das Gesetz zur Vorbeugung vor und Bekämpfung von Tierseuchen (Tiergesundheitsgesetz – TierGesG) verbietet den Handel nicht nur mit an einer Seuche erkrankten Tieren, sondern auch mit Tieren, die in Verdacht stehen, den Seuchenerreger aufgenommen zu haben, wie es bei geimpften Tieren der Fall ist (§13). Eine Zuwiderhandlung wird mit Freiheits- oder Geldstrafe bestraft (§31).

Wie können Sie Ihren Bestand vor einer Ansteckung mit KHV schützen? Achten Sie auf die Bezugsquelle für Ihre Koi: Stammen die Tiere aus Biosecure indoor Zuchtanlagen, können Ihre Händler dies mit Gesundheitszeugnissen belegen. Die Tiere aus diesen Anlagen werden in von der Umwelt abgeschlossenen Bereichen gezüchtet und regelmäßig auf KHV getestet.

Mehr dazu lesen Sie in zza 4/2019.