Onlinehandel wächst wieder deutlich__„Schluss mit Wild-West“

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Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Prognose für den Onlinehandel für 2025 erhöht und geht nun von einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus.

Der HDE-Online-Monitor 2025 identifiziert dabei insbesondere die Bereiche Lebensmittel und Drogeriewaren als Wachstumstreiber im Internet. Insgesamt wachse die Bedeutung von Online-Marktplätzen weiter, so der Verband. Angesichts der Zahlen aus dem Onlinehandel setzt der HDE seine Umsatzprognose für 2025 für diesen Bereich auf plus vier Prozent im Vergleich zu 2024 nach oben, das entspricht einem Umsatz von 92,4 Milliarden Euro. Betrachtet man die einzelnen Branchen im Onlinehandel, so fallen in den vergangenen Jahren vor allem die Bereiche Lebensmittel und Drogeriewaren auf. Hier wuchsen die Onlineanteile über die letzten drei Jahre um mehr als acht beziehungsweise mehr als neun Prozent.

Kunden bestellen unbewusst im Ausland

Der HDE-Online-Monitor zeigt auch: Die Bedeutung der Online-Marktplätze wächst immer weiter. Insgesamt steht dieses Format mittlerweile für 57 Prozent des Online-Umsatzes in Deutschland. Viele Kundinnen und Kunden bestellen dabei unbewusst Waren im Ausland. Die Umsätze ausländischer Onlineanbieter liegen dementsprechend bei rund 8,9 Milliarden Euro im Jahr 2024, das entspricht einem Anteil von zehn Prozent des Onlinevolumens.

Deutliche Maßnahmen gefordert

Nach Schätzungen entfallen dabei alleine zwischen 2,7 und 3,3 Milliarden auf Temu und Shein. „Die hohen Zahlen und die große Dynamik machen deutlich, dass es höchste Zeit ist, dass die Politik für faire Wettbewerbsbedingungen mit den Anbietern aus Fernost sorgt“, sagt der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp. „Konkurrenz belebt das Geschäft, aber es muss Schluss sein mit Wild-West: Wer hierzulande Waren anbietet, muss sich an alle unsere Regeln halten.“ Die aktuellen Zustände gefährdeten heimische Handelsunternehmen und die Sicherheit der Verbraucher. Hier erwarte die Branche klare und deutliche Maßnahmen von der neuen Bundesregierung sowie der EU-Kommission.