Studie__Preis für viele wichtiger als Nachhaltigkeit

Takefive-media hat eine neue „Haustier-Studie“ veröffentlicht. Sie zeigt beispielsweise, dass die Preissensibilität der Halter steigt und für viele wichtiger als die Nachhaltigkeit ist.

Heimtiere sind für viele Menschen unverzichtbare Begleiter des eigenen Lebens und leisten einen wichtigen Beitrag für das physische und psychische Wohlbefinden. Diese Erkenntnis zeigten bereits die Studien der vergangenen Jahre. Erneut bestätigt nun die aktuelle „Haustier-Studie 2024/2025“ den hohen Stellenwert von Tieren im Leben vieler Menschen.  Allerdings stellen die Ergebnisse laut Takefive-media auch neue Herausforderungen für die Branche dar und Themen wie Tierschutz, artgerechte Tierhaltung, Kostensteigerungen sowie der Trend zu alternativen Proteinquellen gewinnen weiter an Bedeutung.

Die diesjährige Studie beleuchtet neben der wachsenden Bedeutung der Heimtierhaltung für den Menschen die aktuellen Herausforderungen in der Haltung sowie das Informations- und Kommunikationsverhalten. Darüber hinaus wird ein genauer Blick auf Themen wie Nachhaltigkeit sowie aktuelle Trends im Zusammenspiel wirtschaftlicher Einflussfaktoren geworfen und die Auswirkungen auf die Tiergesundheit sowie auf Tierversicherungen wurden analysiert.

Tiere beeinflussen das Wohlbefinden

So unterstreicht die Studie die positive Bedeutung von Heimtieren für das seelische und körperliche Wohlbefinden der Menschen. So gaben 96 Prozent der Befragten an, dass Heimtiere ihr Wohlbefinden positiv beeinflussen. Zugleich wird das Heimtier von 83 Prozent als individuelle Persönlichkeit wahrgenommen. Das ist ein leichter Anstieg im Vergleich zu den letzten „Heimtier-Studien“.

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren zählt der Themenbereich Anschaffung und Haltung zu den aktuellen Herausforderungen in der Tierhaltung.  Für 69 Prozent der Tierhalter wird der illegale Tier- und Welpenhandel und für 62 Prozent die Qualzucht von Heimtieren als bedeutendes Problem wahrgenommen.

Erstmals wurden Heimtierbesitzer zum Thema der Preissteigerungen für Tierarztbesuche befragt. Dabei gaben 69 Prozent an, dass die Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärzte eine starke Belastung darstellt. Zugleich wächst auch der finanzielle Druck vieler Tierhalter hinsichtlich der steigenden Kosten für Futtermittel. 38 Prozent der Befragten fürchten, ihre eigenen Ausgaben weiter einschränken zu müssen, um die Versorgung ihrer Tiere sicherzustellen. Trotz dieser Belastungen setzen jedoch 57 Prozent klare Prioritäten: Sie sparen eher bei persönlichen Ausgaben, als bei der Deckung der Bedürfnisse ihrer Tiere Abstriche zu machen.

Nur 72 Prozent halten ihr Tier für gesund

In den aktuellen Ergebnissen zur Tiergesundheit zeigt sich ebenfalls ein Unterschied zu früheren Befragungen: Während vor vier Jahren noch 80 Prozent der Befragten ihr Haustier als gesund eingestuft haben, liegt dieser Wert heute bei nur noch 72 Prozent. Mehr als zwölf Prozent der Tiere litten mittlerweile an einer Krankheit, vier Prozent mehr als vor vier Jahren.

Hinsichtlich der zunehmenden gesundheitlichen Herausforderungen und der neuen Gebührenordnung für Tierärzte, die im November 2022 in Kraft getreten ist, hat sich für 52 Prozent der Tierhalter nichts an der Häufigkeit ihrer Tierarztbesuche geändert. Gleichzeitig legen jedoch fast 40 Prozent der Befragten mehr Geld für potenzielle tierärztliche Behandlungen zurück, um auf steigende Ausgaben vorbereitet zu sein.

Zudem gaben 26 Prozent an, dass die gestiegenen Tierarztkosten sie dazu veranlasst haben, bestimmte tierärztliche Leistungen zu überdenken oder sogar abzulehnen. Ebenfalls 26 Prozent verzichten vermehrt auf Nachuntersuchungen und beobachten das Tier lieber zunächst selbst. Diese Ergebnisse zeigten, dass die höhere finanzielle Belastung durch die neue Gebührenordnung zu einer deutlichen Reflexion und Anpassung im Umgang mit tierärztlichen Leistungen führt, so die Verfasser der Studie.

Großteil will keine zusätzliche Tierversicherung

In Bezug auf die Absicherung durch Versicherungen gaben 22 Prozent der Befragten an, zusätzliche oder bessere Versicherungen für ihr Tier abzuschließen, während dies für 61 Prozent derzeit keine Option darstellt. Auch spielt das Internet eine entscheidende Rolle: Die Mehrheit der Versicherungen wurde über Online-Recherchen oder Vergleichsportale gefunden.

Damit nehmen digitale Informationsquellen für Tierhalter einen hohen Stellenwert ein. 47 Prozent der Befragten äußern einen klaren Wunsch nach weiterer Digitalisierung im Bereich der Tiergesundheit: Eine App, die als Gesundheitsakte fungiert und mit der sich Gesundheitsdaten der Tiere erfassen und verwalten lassen, könnte eine digitale Lösung darstellen.

Ähnlich wie in den vergangenen Jahren dominieren Alleinfuttermittel wie Trocken- und Nassfutter die Ernährung von Heimtieren. 81 Prozent der befragten Tierhalter füttern Trockenfutter, 65 Prozent Nassfutter. Ebenso nehmen Ergänzungsfuttermittel weiter an Bedeutung zu. 31 Prozent setzen diese gezielt bei bestimmten Gesundheitsbedürfnissen ein.

Alternative Proteinquellen werden wichtiger

Ebenso steigt die Bedeutung alternativer Proteinquellen zunehmend und ist längst nicht mehr als Nischenthema zu betrachten. Rund 50 Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer würden alternative Proteine in Betracht ziehen, wenn sie preislich attraktiv sind und 49 Prozent können sich vorstellen, Insekten zu füttern. Elf Prozent füttern bereits Produkte auf Insektenprotein-Basis. Nachhaltigkeit spielt eine wachsende Rolle: 40 Prozent der Befragten wünschen sich Futtermittel, bei denen die Herkunft des Fleisches auf nachhaltigen Kriterien basiert.

Tierhalter achten verstärkt auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Dabei sind 48 Prozent der Befragten bereit, mehr für ein nachhaltiges Produkt zu zahlen. Im Schnitt sind das sechs Prozent mehr als vor zwei Jahren. Zudem können sich 15 Prozent dies unter Umständen vorstellen. 2022 waren es zwölf Prozent. Allerdings bleibt der Preis ein zentraler Faktor: Für 44 Prozent ist dieser beim Kauf von Haustierprodukten wichtiger als Nachhaltigkeit.

Die Einkaufsgewohnheiten der Tierhalter verteilen sich fast gleichmäßig auf stationären Handel (44 Prozent) und Online-Kauf (42 Prozent). Während der sofortige Erhalt des Produkts für 74 Prozent ein Hauptargument für den Kauf im stationären Handel ist, überzeugt 56 Prozent der Online-Kauf durch die Bequemlichkeit von zuhause aus. 52 Prozent der Befragten sprechen sich aufgrund der großen Auswahl, der Bargeldzahlung und der guten Erreichbarkeit für den Kauf in den Zoofachmärkten aus. 39 Prozent sehen den Online-Shop als zeitgemäßen Vertriebskanal.

Vertrauen in Eigenmarken

Eigenmarken gewinnen zunehmend das Vertrauen der Konsumenten: 60 Prozent schätzen deren Qualität als gleichwertig mit Markenprodukten ein, besonders bei Snacks und Pflegeprodukten. Die steigenden Preise haben das Verhältnis zu Eigenmarken bei fast zwei Dritteln der Befragten nicht verändert. Markentreue spielt mit 37 Prozent bei Futtermitteln eher eine Rolle als mit 23 Prozent beim Zubehör.

Unterm Strich bestätigt die aktuelle „Haustier-Studie 2024/2025“ die hohe emotionale Bedeutung von Heimtieren für Menschen und belegt erneut den positiven Einfluss auf das Wohlbefinden ihrer Halter. Zugleich zeigt die Studie neue Herausforderungen auf: Tierschutz, nachhaltige Tierhaltung und Preissteigerungen bei Tierarztkosten sowie Futtermitteln erfordern zunehmend Beachtung.

Die wachsende Bedeutung von Nachhaltigkeit spiegelt sich im Kaufverhalten wider, wobei 48 Prozent der Tierhalter bereit sind, für nachhaltige Produkte mehr zu zahlen. Auch alternative Proteinquellen gewinnen an Relevanz und Eigenmarken erleben ein zunehmendes Vertrauen. Die Loyalität gegenüber Markenprodukten ist gerade im Zubehörsegment nicht stark ausgeprägt.

Die digitale Informationsbeschaffung über das Internet und eine verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz werden wichtiger, während der stationäre Zoofachmarkt weiterhin durch seine Auswahl und Erreichbarkeit überzeugt. Ebenso kann die Umsetzung digitaler Angebote, etwa in Form einer Gesundheits-Apps, die Servicequalität zusätzlich steigern und langfristig das Vertrauen der Tierhalter weiter stärken.


Über die Studie
 
Die „Haustier-Studie 2024/2025“ wird von den Unternehmen Bosch Tiernahrung, BTG System-Logistik, Dr. Clauder’s, IQ Petfood, Mera the Petfood Family, Trixie, Uelzener Versicherungen und Zookauf unterstützt. Für die Studie wurden im Zeitraum Juni bis August 2024 deutschlandweit 1.948 Menschen befragt.