Studie zum Wildvogelhandel__Provoziert weitergehende Forderungen

Verschiedene Verbände fordern, das EU-Importverbot auch auf andere Artengruppen auszuweiten.

Der NABU hat im Dezember erneut ein Verbot des Wildtierhandels gefordert. Der Verband sieht sich durch eine Studie bestätigt, die einen Rückgang des weltweiten Handels mit Wildvögeln um rund 90 Prozent nach der Einführung des EU-Importverbots 2005 feststellt.

Zusammen mit anderen Verbänden fordert der NABU deshalb, das Handelsverbot auch auf andere Artengruppen wie Zierfische, Amphibien, Reptilien und Säugetiere auszuweiten. Nicht berücksichtigt wurde von der Autoren der Studie, dass diese Auswirkungen des EU-Importverbots auch Nachzuchten außerhalb der EU betreffen.

Die Studie war in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht worden und wertet Handelsstatistiken des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) der Jahre 1995 bis 2011 aus. Darin werden alle grenzüberschreitenden legalen Transporte von 1.700 Vogelarten erfasst, deren Handel nach CITES genehmigt und registriert werden muss. Demnach ging das jährliche weltweite Handelsvolumen dieser Arten seit dem Einfuhrverbot in die EU von 1,3 Millionen auf 130.000 Wildvögel zurück. „Das ist ein großer Erfolg für den Artenschutz und zeigt, dass Importverbote sehr effektiv sind“, so NABU-Geschäftsführer Leif Miller. „Daher unterstützt der NABU die Forderung der Autoren der Studie, das Importverbot der EU auf ein weltweites Verbot auszuweiten.“

Nicht klären konnte die neue Studie die Frage, ob der bis dahin legale Vogelhandel seit dem EU-Verbot auf illegalen Wegen durchgeführt wird. Allerdings fanden die Autoren der Studie heraus, dass sich die weltweiten Routen des Vogelhandels seit dem EU-Verbot neu orientierten. So ist seitdem Lateinamerika der Hauptexporteur von Wildvögeln und Nordamerika der Hauptimporteur, zudem steigen die Importe nach Afrika und Südasien. Der NABU unterstützt die Forderung der Autoren, das regionale Importverbot der EU zu einem weltweiten Verbot auszuweiten.

Die genannte Studie kann auf der NABU-Website heruntergeladen werden.