Tiergesundheitsbranche in Bewegung__Sorge über zurückhaltende Impfbereitschaft

  Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) mitteilte, ergibt sich für den Tierarzneimittelmarkt in Deutschland eine stagnierende Marktentwicklung von 0,24% bei einem Gesamtmarkt von 813 Mio. Euro.

„Wichtig ist die gesellschaftliche Anerkennung für den Nutzen der Tiergesundheit zu erreichen und aktuelle Impulse des Sektors aufzunehmen“, betonte Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin des BfT. Die Teilmärkte entwickelten sich wie folgt: Pharmazeutische Spezialitäten +7,0%, Biologika -2,3%, Antiparasitika -3,2% und Antiinfektiva -5,1%. Der Anteil des Kleintiersegmentes macht 54% und der des Nutztiersegmentes 46% aus.

Wesentliche Treiber für das Wachstum im Gesamtjahr sind Produkte im Kleintierbereich, allen voran solche zur Behandlung von Haut- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die leicht positive Entwicklung des Impfstoffsegmentes aus dem Vorjahr hat sich nicht fortgesetzt. „Mit Sorge sehen wir die zurückhaltende Impfbereitschaft der Kleintierhalter. Viele ernste Infektionen werden durch regelmäßige Impfungen, die die Mehrheit der jeweiligen Tierpopulation wie Hunde oder Katzen erfassen, erfolgreich kontrolliert. Dies sollte nicht durch Impflücken gefährdet werden“, appellierte Schüller.

Durch neue Markteinführungen entwickelte sich der Diagnostikabereich positiv. Der Antiparasitikamarkt war geprägt durch gering ausgeprägte Saisonalität, generische Effekte und Veränderungen zum Verschreibungspflichtstatus einiger Produkte. Das Antiinfektivasegment wurde beeinflusst durch die Verunsicherung der Tierärzte mit Blick auf die Anwendungsauflagen durch die zweite Änderungsverordnung der Tierärztlichen Hausapothekenverordnung. Insbesondere parenteral verabreichte Antibiotika waren nach Inkrafttreten der Verordnung im deutlichen zweistelligen Prozentbereich rückläufig. Die orale Medikation stagniert auf niedrigem Niveau. Pharmazeutische Spezialitäten tragen erneut mit einem Wachstum von 7% auf 299 Mio. Euro wesentlich zu der Entwicklung des Gesamtmarktes bei.