Virtuelle Weltleitmesse eröffnet__Die Interzoo.digital ist online

ZZF-Präsident Norbert Holthenrich und Moderatorin Antje Schreiber.

60 Sekunden Countdown, dann ging heute pünktlich um 9.30 Uhr die Übertragung aus einem Wiesbadener Studio los. Die Interzoo.digital ist online und das viertägige Programm der Weltleitmesse gestartet.

Dass Technik und Natur kein Widerspruch sein müssen, wurde heute Morgen zum Start der Interzoo.digital deutlich: Die Heimtierbranche gilt als naturverbunden und tierverliebt, zeigt sich aber mit der digitalen Premiere ihrer wichtigsten Messe durchaus auch technikaffin.

„Lieber die Hand ins Aquarium“

Norbert Holthenrich, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe, nahm die aktuelle Situation rund um die Corona-Pandemie zum Anlass, um den griechischen Philosophen Heraklit zu zitieren: Panta rhei, alles fließt, alles verändert sich. Corona hat die Welt verändert und diese Entwicklung hat auch vor der Heimtierbranche nicht Halt gemacht. Die Premiere der virtuellen Interzoo sei ein Abenteuer, auf dass sich der Verband als ideeller Träger der Interzoo habe einlassen wollen.

Zwar sei er „ein Mann, der seine Hände noch immer gerne in ein Aquarium taucht“, sagte Holthenrich mit Hinblick auf die für 2022 geplante nächste Interzoo in Nürnberg. Dennoch zeigte er sich vom Sinn der Interzoo.digital überzeugt, die einen Beitrag zur Digitalisierung der Branche leisten werde, auch nach der Pandemie.

Branche hat auf Gelegenheit gewartet

Dass die globale Heimtierbranche auf eine Gelegenheit wie die Interzoo.digital gewartet hat, wurde im Gruppen-Chat der Eröffnungsveranstaltung deutlich, wo sich Zuhörer aus aller Welt begrüßten und ihre Vorfreude auf die vier kommenden Tage kundtaten.

Auch Katharina Engling aus dem ZZF-Messebeirat äußerte sich hoffnungsvoll über die virtuelle Premiere der Weltleitmesse. Zwar wünsche sie sich die physische Interzoo herbei, aber auch die digitale Ausgabe sei eine Gelegenheit, in Kontakt zu kommen. Diese Kontakte könnten dann auch bis zum nächsten echten Zusammentreffen bewahrt werden. Engling hatte ihren Hund dabei und sprach mit Moderatorin Antje Schreiber darüber, wie das Tier ihr in den vergangenen Monaten geholfen habe, die allgemeine Pandemie-Krise zu meistern.

Wie wirken Heimtiere auf Menschen?

Genau zu diesem Thema hatte sich auch Professorin Andrea Beetz der Eröffnungsfeier zugeschaltet. Beetz erforscht, wie das Zusammenleben von Tieren und Menschen sich auf die Psyche auswirkt. Ihre wichtigste Erkenntnis: Tiere helfen Menschen, die Pandemie besser durchzustehen.

Heimtiere könnten in schwierigen Zeiten den Menschen ein Vorbild sein, mehr im Hier und Jetzt zu leben. Sie lenken ab von Sorgen, geben Sinn, weil sie den Menschen brauchen, und helfen dabei, Routinen einzuhalten, etwa den täglichen Spaziergang.

Dass aus dem Zusammenleben von Tier und Mensch eine große Verantwortung für die Branche erwächst, daran erinnerte Bundesministerin Julia Klöckner in ihrer Eröffnungsrede. Die Ministerin bekräftigte zudem ihr Vorhaben, Mitarbeiter im Zoofachhandel diesbezüglich noch stärker in die Pflicht nehmen zu wollen.

Für die Branche ist das allerdings längst selbstverständlich. ZZF-Präsident Norbert Holthenrich machte in seiner Ansprach deutlich, dass es dem Zoofachhandel an erster Stelle immer darum gehe, dass Wohlbefinden der Heimtiere zu steigern. Auf der Interzoo.digital werden Besucher in den kommenden Tagen viele Beispiele dafür finden.