Weihnachtsgeschäft__Verbraucher sind früh dran

Einer Studie zufolge haben 33 Prozent der deutschen Verbraucher bereits mit den Weihnachtseinkäufen begonnen. Grund dafür sollen die steigenden Lebenshaltungskosten sein, die zu frühzeitigen Ausgaben für die Festtage anregen.

Eine Umfrage zur Verbraucherstimmung zeigt, dass die Mehrheit der Deutschen dieses Jahr früher mit den Weihnachtseinkäufen beginnen wird. Auch wollen sie mehr Zeit für die Suche nach Angeboten aufwenden, um sich bei ihren Weihnachtseinkäufen in diesem Jahr bessere Preise für Geschenke zu sichern. Der Anbieter von Einzelhandelslösungen Sensormatic Solutions hatte für die Studie mehr als 1.000 Verbraucher befragt.
 
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass ein Drittel der Konsumenten bereits Ende Oktober mit ihren Weihnachtseinkäufen begonnen hat, was einem Anstieg von fünf Prozentpunkten im Vergleich zu 2021 entspricht. 39 Prozent der deutschen Verbraucher gaben an, dass sie ihre Weihnachtseinkäufe früher als im letzten Jahr tätigen wollen. 76 Prozent wollen bereits Anfang Dezember mit den Weihnachtseinkäufen begonnen haben – ein Anstieg um zwölf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr.

Mehr Zeit für die Suche

Der Grund für die vorgezogenen Weihnachtsausgaben sind laut Umfrage die steigenden Lebenshaltungskosten. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der deutschen Verbraucher werden beim Geschenkekauf mehr Zeit für die Suche nach Angeboten aufwenden. Gleichzeitig geben 37 Prozent an, dass sie sich für einen frühzeitigeren Einkauf entscheiden, um sich günstigere Preise für Geschenke zu sichern und Preiserhöhungen zu vermeiden. Mehr als ein Viertel der Käufer gab an, dass sie früher einkaufen, um Unterbrechungen der Lieferkette und Lieferengpässe zu vermeiden.
 
Der Preis sei nun der wichtigste Faktor beim Weihnachtseinkauf im stationären Einzelhandel, heißt es in einer Pressemitteilung zur Studie. „Preisgestaltung und Produktverfügbarkeit sind die wichtigsten Faktoren, die das Verbraucherverhalten im diesjährigen Weihnachtsgeschäft beeinflussen", so Andy Sumpter von Sensormatic Solution. „Viele Einzelhändler reagieren daher bereits mit Preisstopps, um die Kunden zu unterstützen, obwohl sie gleichzeitig die steigenden Kosten in ihren Lieferketten, beim Einkauf und bei den Arbeitskosten deutlich spüren."

Und da die Mehrheit der deutschen Verbraucher plant, in diesem Jahr über Weihnachten weniger auszugeben, bezeichneten 39 Prozent der Befragten die Bestpreis-Garantie im Ladengeschäft als den Punkt, der sie am ehesten dazu veranlassen würde, dieses Weihnachten im stationären Handel einzukaufen. Dahinter folgen 33 Prozent der Befragten, die angaben, dass ein größeres Vertrauen in die Verfügbarkeit der Waren die Wahrscheinlichkeit erhöhen würde, dass sie während der Vorweihnachtszeit im Ladengeschäft einkaufen.

„Das neue Unnormale"

„Da der Preis das Schlagwort ist und die Preissensibilität zu vorsichtigen und früheren Weihnachtsausgaben als üblich führt, müssen Einzelhändler berücksichtigen, dass die Verbraucher sich auf das 'neue Unnormale' einstellen und die üblichen Spitzen des Besucheraufkommens in den Geschäften möglicherweise nicht denen einer traditionellen Weihnachtszeit folgen", so Sumpter weiter.

Das bedeute auch, dass der Personalbestand angepasst werden müsse, um sicherzustellen, dass der Kundenservice und die Kundenerfahrung in den Geschäften aufrechterhalten werden können. Da die Produktverfügbarkeit ebenfalls ganz oben auf der Agenda der Kunden steht, müssten zusätzliche Optionen in Betracht gezogen werden, um diese Anforderungen zu erfüllen und die Kundenfrequenz in den Geschäften zu erhöhen.

Zwar wird erwartet, dass das Online-Shopping der beliebteste Kanal für die deutschen Einkäufer sein wird. Dennoch bleibt auch das Geschäft für die Verbraucher wichtig, denn 63 Prozent der Befragten geben an, dass sie physische Ladengeschäfte für den Geschenkekauf nutzen werden.  Von jenen Käufern, die sich für den Online-Einkauf entscheiden, planen mehr, sogenannte Online-Marktplätze zu nutzen als direkt bei Einzelhandelsmarken einzukaufen. 68 Prozent wollen über Weihnachten auf Online-Marktplätzen wie Amazon einkaufen, während 35 Prozent direkt auf den E-Commerce-Websites der Einzelhändler einkaufen wollen.