Cloud7__Vom Concept-Store zum Zoofachhandel

Cloud7-Gründerin Petra Jungebluth Foto: Cloud7

Als Petra Jungebluth vor zehn Jahren die Zubehör-Marke Cloud7 ins Leben rief, wollte sie in Sachen Design, Qualität, Nachhaltigkeit und Fairness keine Abstriche machen. So kam es, dass ihre Hundeaccessoires anfangs eher in Concept- oder Interior-Stores zu finden waren als im Zoofachhandel.

Cloud7-Hundebetten werden auch in Interior-Geschäften verkauft.

Petra Jungebluth gründete Cloud7 mit dem Markenclaim „Finest Interiors for Dogs and Dog Lovers“ und hatte damit eine klare Ausrichtung auf den Einrichtungs-Bereich. Folglich war sie in den ersten Jahren ausschließlich auf Wohn-Messen in Frankfurt und Paris präsent. Namhafte internationale Handelsunternehmen wie Liberty London, Harrods oder Illums Bolighus in Dänemark nahmen die Marke in ihr Sortiment auf. Mit der Entwicklung und dem Interesse des Zoofachhandels an qualitativ hochwertigeren Produkten mit Designanspruch hat sich das Verhältnis dann deutlich verändert, so Jungebluth. Und natürlich auch dadurch, dass die Produktpalette stark erweitert wurde und inzwischen alle Bereiche für den Hund abdeckt. „Ein großer Vorteil des Zoofachhandels ist es, dass er das Cloud7-Sortiment in seiner gesamten Breite anbietet, während Interior-Geschäfte sich auf Produkte wie Hundebetten, Keramiknäpfe und Decken konzentrieren“, sagt Petra Jungebluth.

Bei Interior-Geschäften steht der Designaspekt im Vordergrund: Der Kunde geht in ein solches Geschäft, um sich wohnlich einzurichten. Oft ist dort der Kontakt zur Marke eine Zufallsbegegnung, da der Kunde Hundeartikel nicht unbedingt erwartet. Im Zoofachhandel dagegen gehen die Kunden sehr zielgerichtet einkaufen und haben sich im Vorfeld meist schon informiert. In der Regel unterscheiden sich die Einrichtungsfachgeschäfte vom stationären Zoofachhandel auch darin, dass sie sich meist für eine Marke entscheiden, die in Bezug auf Design und Qualität am besten zu deren sonstigem Sortiment und Stil passt. Der Zoofachhandel setzt dagegen auf unterschiedliche Hersteller, um sowohl vom Aussehen als auch vom Preisniveau die ganze Band- breite des Marktes abzubilden. Interior-Geschäfte, so Jungebluth, geben der Marke und seinen Produkten viel Fläche, was als sehr edel rüberkommt. In Sachen Präsentation könne sich der Zoofachhandel dort einiges abschauen. Meist greifen die Einrichtungshäuser auf eigene Shop-Systeme zurück, inzwischen hat Cloud7 aber auch eigene, individuelle Shop-Konzepte entwickelt.

Wer solch unterschiedliche Vertriebskanäle bedient, muss sich natürlich auch Gedanken über die fachgerechte Beratung machen. Verkaufsberater im Interior- oder Fashion-Bereich haben nicht die Erfahrung und das Knowhow wie die Mitarbeiter des Zoofachhandel, sodass die Produkterläuterungen dort mehr in die Tiefe gehen müssen. So gibt es in der Regel eine Schulung vor Ort, Informationen über die Qualität der Produkte, deren Handhabung und Pflege. Jetzt, In Corona Zeiten, bietet Cloud7 auch digitale Schulungen an. Aktuell entwickelt das Unternehmen, das heute zwanzig Mitarbeiter beschäftigt, einen Film, der die unterschiedlichen Arbeitsprozesse der Produktion zeigt und darstellt wie viel Handarbeit und technisches Knowhow in den Produkten steckt.

Seit ein paar Jahren gehören auch Hundemäntel zur Marke.

Seit einiger Zeit hat Cloud7 auch Hundebekleidung im Sortiment. „Über drei Jahre habe ich an dem Schnitt für den perfekten Hundemantel gearbeitet – ein Mantel, der extrem einfach anzuziehen ist, den Hund in seinen Bewegungen nicht stört und der schön aussieht, ohne ein modisches Accessoire zu sein“, erläutert Jungebluth ihre Idee. Die Hundemäntel sollen kein dekoratives Element sein, sondern funktional und wärmend. Mittlerweile gibt es sie für alle Wetterbedingungen und auch in fast allen Passformen für besonders proportionierte Hunde wie Dackel, Windhund  und die französische Bulldogge. Analog der Zubehörvertriebsstrategie versucht Jungebluth die Hundemäntel auch über Modegeschäfte zu verkaufen - einige Partner hat sie schon gefunden.

„Als Modedesignerin schlägt hier mein Herz natürlich besonders, wenn ein tolles Modegeschäft anfragt. Trotzdem steht natürlich die Funktion im Vordergrund. Das Design unserer Hundemäntel ist sehr reduziert, schlicht gehalten und weit davon entfernt, für den Laufsteg entwickelt zu sein“, sagt Jungebluth.