Kleintiere stärkstes Segment__Markt für Tierarzneien gewachsen

Der deutsche Markt für Tierarzneimittel ist 2022 gegenüber dem Vorjahr um 0,13 Prozent auf jetzt 902 Millionen Euro gewachsen. Das teilt der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) nun mit.

Mit rund 62 Prozent steht im Arzneimittelmarkt das Kleintiersegment an erster Stelle. Das Nutztiersegment sei auf nun 38 Prozent zurückgegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Der Bereich der Kleintiere und Pferde zeige sich insgesamt wesentlich dynamischer, als der Nutztierbereich.

Innovationen mit neuen Therapie- und Vorbeugemöglichkeiten treffen die Bedürfnisse von Tierärzten und Tierhaltern. Unsichere und restriktive Rahmenbedingungen erhöhen auf der anderen Seite das Risiko, Produkte erfolgreich zur Marktreife zu bringen und zur Verfügung zu halten.

Weniger Schweine

Bei Impfstoffen spiegeln sich laut BfT insbesondere der Abbau der Schweinebestände und die Geflügelpest wider. Zudem führte die Kostensteigerung auch bei Produktionsmitteln in der Landwirtschaft zu einer geringeren Bereitschaft, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. In der Konsequenz war hier ein Rückgang um 6,5 Prozent erkennbar. Dieser Effekt wurde nicht vollständig durch das Kleintiersegment kompensiert, in dem angesichts der abklingenden Corona-Pandemie 2022 kein weiteres Wachstum erkennbar war.

Geringere Vorräte

In dem Segment der Antiparasitika zeigte sich laut BfT ein Rückgang von 1,3 Prozent. Hier sei anzunehmen, dass sich neben einer geringeren Bevorratung während der Pandemie auch die gestiegenen Lebenshaltungskosten bei den Kleintierhaltern niedergeschlagen haben. Offen sei, inwieweit zudem verstärkt auf frei verkäufliche und günstigere Generika zurückgegriffen wurde.

Schließlich zeigte sich auch im Bereich Antiinfektiva im Jahr 2022 ein deutlicher Rückgang um 6,7 Prozent. Dies erklärt sich aus dem strukturellen Rückgang bei Schweinebeständen und der Tierseuchensituation bei Schwein und Geflügel. Demgegenüber war im Segment der Spezialitäten erneut ein Wachstum erkennbar, diesmal um 7,6 Prozent. Neue Behandlungsoptionen insbesondere in der Schmerztherapie sowie die Produkte zur Behandlung der Haut bei Kleintieren tragen dazu nachhaltig bei.