Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde__Professor Joger neuer Präsident
Die Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) haben Professor Ulrich Joger zum Präsidenten gewählt. Der 69-Jährige möchte sich in seiner neuen Rolle vor allem der Naturschutzarbeit, der Nachzuchtförderung und der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen forschenden und züchtenden DGHT-Mitgliedern widmen.
Joger war bereits 1970 als 15-Jähriger der DGHT beigetreten und von 1991 bis 1997 Vorstandsmitglied der Gesellschaft. Von 1987 bis 1995 war er Generalsekretär der „Societas Europaea Herpetologica“ (SEH) und von 2002 bis 2005 Generalsekretär des World Congress of Herpetology (WCH).
Joger studierte ab 1973 Biologie in Marburg und promovierte 1983 über afrikanische Geckos. Nach Anstellungen an naturkundlichen Museen in Bonn und Darmstadt, wo er sich 1994 habilitierte, wurde er 2003 Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig. Ende 2021 ging er in den Ruhestand, unterrichtet aber weiterhin Zoologie an der Technischen Universität Braunschweig. Er ist Co-Autor von etwa 250 wissenschaftlichen Publikationen (darunter 25 Bücher). Drei Reptilienarten wurden nach ihm benannt: Echis jogeri, Hemidactylus ulii und Teira dugesii jogeri.
Im Bereich Naturschutz war Joger als Artenschutzbeauftragter der Deutschen Zoologischen Gesellschaft und im Präsidium zweier Stiftungen aktiv. Er kämpft gegen sogenannte Positivlisten, wie sie seit Jahrzehnten immer wieder gefordert werden, da er die Beiträge spezialisierter Tierhalter zur zoologischen Forschung − gerade auch bedrohter Arten − sehr schätzt.