Kooperation für Artenschutz__Auf der Suche nach dem Fettwels

In Kolumbien wird derzeit nach dem Fettwels gesucht. Hier die Wasserfälle von Santa Rosa de Cabal. Die Suche nach der Art beginnt aber woanders, am Tota See in der Nähe der Hauptstadt Bogotá. (Foto: Makalu/Pixabay)

Der Aquaristik-Anbieter Oase hat eine Partnerschaft mit Shoal vereinbart, einer internationalen Initiative zum Schutz bedrohter Süßwasserarten. Das deutsche Unternehmen wird Mittel für Schutzmaßnahmen der am stärksten bedrohten Arten bereitstellen.

Für Shoal hat die Kooperation auch Signalwert. Damit sei ein Beispiel auch für andere Unternehmen geschaffen worden, die vielleicht auch Akteur beim Schutz von Süßwasserarten werden möchten, wie die Initiative in einer Pressemitteilung schreibt.

In den kommenden Monaten wird die Unterstützung von Oase die Arbeit von Shoal auf vier Kontinenten und in 15 Ländern umfassend leiten. So wird beispielsweise nach Kolumbiens mysteriösem Fettwels gesucht, einer der zehn meistgesuchten Arten im Shoals „Search for the Lost Fishes“-Programm. Ein kolumbianisches Expeditionsteam unter der Leitung der Universidad Nacional de Colombia bricht zum Tota-See nordöstlich von Bogotá auf, um die Suche zu beginnen.

Seit 1957 nicht mehr gesehen

Als Großsponsor bei der Suche nach dem Wels schaffe Oase die Chance, einem faszinierenden Lebewesen die Chance auf Wiederentdeckung zu geben, heißt es in der Pressemitteilung. Mit bemerkenswerten Ringen aus Fettgewebe, die seinen Körper umkreisen, sehe der fette Wels wie kein anderes der Wissenschaft bekanntes Lebewesen aus. Seit 1957 nicht mehr gesehen, verwirre die Art Wissenschaftler seit Jahrzehnten.

Die Finanzierung des deutschen Aquaristikanbieters werde einen großen Beitrag zu den Kosten leisten, die mit der Organisation von Expeditionen zur Suche nach der Art und der Umsetzung eines Schutzprogramms verbunden sind, so Shoal.

„Aufregender Wendepunkt"

Oase ist das erste Unternehmen, das mit Shoal zum Wohle der Süßwasserökosysteme zusammenarbeitet. Mike Baltzer, Executive Director von Shoal, sagt: „Dies ist ein aufregender Wendepunkt für den Artenschutz von Süßwasserarten." Oase sei innovativ im Aquarienhobby und habe sich der Herausforderung gestellt, die bisher so vernachlässigte und übersehene Süßwasserartenkrise zu bewältigen. „Wir hoffen, dass sie die ersten von vielen sein werden und dazu beitragen, einen Tsunami globaler Unterstützung für das gesamte Hobby zu schaffen.“

Oase-Geschäftsführer Thorsten Muck sagt: „Wir glauben daran, dass es wichtig ist, die Maßnahmen zu beschleunigen und zu intensivieren, um die am stärksten bedrohten Fische und andere Süßwasserarten zu retten. Wir hoffen, Shoal bestmöglich beim Artenschutz unterstützen zu können. Nicht nur finanziell, sondern vor allem, indem wir auf diese wichtige Mission aufmerksam machen.“ Shoal vereine viele strategische Partner, die gemeinsam für den Artenschutz kämpften. „Wir glauben, dass diese Art der Zusammenarbeit große Erfolgschancen im Artenschutz hat und finden Shoal daher besonders unterstützenswert.“

Süßwasserökosysteme seien durch das Artensterben stärker bedroht als marine oder terrestrische Umgebungen, jedoch in der Vergangenheit übersehen und unterfinanziert worden, heißt es in der Presseerklärung der Initiative. Die Partnerschaft zwischen Shoal und Oase solle auch zeigen, wie Unternehmen eine Schlüsselrolle bei der Wende gegen das Aussterben spielen können.