BNA zu möglichen Einschränkungen der Heimtierhaltung__ Unter dem Deckmantel der Seuchenprävention

Auch der Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz (BNA) äußerte sich jetzt zu politischen Forderungen nach Einschränkungen der Heimtierhaltung im Zuge der Corona-Pandemie. Vielfältige pauschale Forderungen seien „weder fachlich gerechtfertigt, noch sinnvoll“.  

Als besonders kritisch sieht der BNA, dass häufig kein Unterschied zwischen (der Ernährung dienenden) Wildtiermärkten in Asien und Afrika und der (deutschen) Heimtierhaltung gemacht werde, und dass die klare Definition der Begriffe Wildtier, Wildfang und Exot fehle. Bei Wildtieren, so der BNA, handelt es sich um Tiere, bei denen keine Domestikation - also eine gezielte züchterische Veränderung wie bei Nutztieren oder Hunden - stattgefunden hat. Somit zählten viele in menschlicher Obhut gehaltene Heimtiere zu den Wildtieren oder auch „Exoten“, wie die meisten Aquarienfische, Reptilien, aber auch beliebte Vögel und Kleinsäuger. Wildtiere können der Natur entnommen sein – man spricht in diesem Fall von Wildfängen – oder in menschlicher Obhut gezüchtet werden.

Pauschale Importverbote für Wildtiere würden daher nicht nur den Handel mit Wildfängen, sondern auch den Handel mit in menschlicher Obhut gezüchteten Tieren betreffen. Mit dieser Forderung wäre es dann laut BNA auch nicht mehr möglich, Nachzuchten von Wildtieren im Rahmen von Arterhaltungsprojekten aus dem europäischen Ausland nach Deutschland zu verbringen. Fehlende Begriffsdefinitionen würden zudem "das undifferenzierte Argumentieren vieler Akteure wiederspiegeln". Die gegenwärtige Diskussion zeige, so der BNA weiter, dass im Rahmen der Corona-Pandemie viele altbekannte Forderungen zur Einschränkung der Heimtierhaltung unter dem Deckmantel der Seuchenprävention vorgebracht werden.