Hundehaltung__Drittes Bundesland kippt Rasseliste

Sind in Thüringen wieder "normale" Hunde: Bullterrier.

Der Thüringer Landtag hat im Januar mit den Stimmen der Regierungsfraktion die Rasseliste für Hunde abgeschafft. Nach Niedersachsen und Schleswig-Holstein wird die Gefährlichkeit von Hunden nun in drei Bundesländern nicht mehr automatisch an der Rassezugehörigkeit festgemacht.

Künftig wird die Gefährlichkeit der Hunde in Thüringen wieder anhand ihres Wesens und nicht anhand ihrer Rasse bestimmt. Als sogenannte Listenhunde waren zuletzt die Rassen American Staffordshire Terrier, Bullterrier, Pitbull Terrier und Staffordshire Bullterrier eingestuft. Halter brauchten für diese Hunde eine Erlaubnis. Dazu mussten sie einen Sachkundenachweis vorlegen. Künftig müssen Halter diesen Nachweis nur erbringen, wenn Hunde auffällig geworden sind, beispielsweise jemanden gebissen haben. Zudem müssen gefährliche Hunde einem Wesenstest unterzogen werden. CDU und AfD enthielten sich bei der Abstimmung der Stimme.

Die Rasseliste war in Thüringen 2011 eingeführt worden. „Wir begrüßen den thüringischen Entschluss ausdrücklich“, sagt Mike Ruckelshaus, Leiter Tierschutz Inland bei Tasso. „Rasselisten haben in der Vergangenheit keinen effektiven Beitrag zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden geleistet. Dies belegen auch die zuletzt veröffentlichten Zahlen, denen zufolge von den 415 Beißvorfällen in Thüringen lediglich neun von den gelisteten Hunderassen verursacht wurden“, führt Ruckelshaus weiter aus. „Die Einstufung eines Hundes als gefährlich aufgrund seiner Rassezugehörigkeit ist wissenschaftlich unhaltbar und unseriös.“ Tasso fordert seit langem die bundesweite Abschaffung der Rasselisten.