Infektionen__Zeckengefahr in Deutschland wächst

Der Deutsche Tierschutzbund warnt vor den Gefahren von Zecken und anderen Ektoparasiten für Heimtiere. Aufgrund der wärmer werdenden Temperaturen sind die Parasiten verstärkt aktiv; ihre Ausbreitung und Anzahl nimmt auch durch den Klimawandel zu.
Um den eigenen Vierbeiner effektiv zu schützen, sollten sich Hunde- und Katzenhalter über durch Parasiten übertragbare Erkrankungen informieren und idealerweise präventive Maßnahmen anwenden, heißt es in einer Pressemitteilung des Tierschutzbundes.
„Besonders problematisch sind Erkrankungen, die übertragen werden können, während Zecken bereits Blut saugen. Diese können für die Vierbeiner teilweise lebensbedrohlich werden”, sagt Lisa Hoth-Zimak, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Neben der Borreliose, die zu Fieber und Lähmungserscheinungen führen kann, können Zecken auch Anaplasmose, Frühsommer-Meningo-Encephalitis, Babesiose oder Ehrlichiose übertragen. Die Erkrankungen sind vor allem bei Hunden zu finden. Seltener und weniger schwerwiegend treten sie bei Katzen auf.
Milde Winter
Durch die zunehmenden Temperaturen steigen sowohl die Aktivität als auch die Anzahl der Zecken in Deutschland. Der Grund: Die milden Wintermonate führen zu einer früheren Vermehrung und mehreren Zyklen der Parasiten. Manche Zeckenarten sind sogar ganzjährig aktiv.
In Deutschland gibt es mittlerweile auch Parasitenarten und Erreger, die bisher hauptsächlich in Süd- und Osteuropa vorkamen. Dazu gehört die Babesiose, die für Hunde tödlich enden kann, wenn sie unerkannt bleibt. Auch die Dirofilariose, die Herzwurmerkrankung, welche durch Steckmücken, aber auch Flöhe übertragen werden kann, ist inzwischen in Deutschland zu finden. Der Stich von Mücken kann auch die schwerwiegende Leishmaniose, die die Organe oder auch Haut betrifft, nach sich ziehen.
Vorbeugen ist das beste Mittel
Heimtierbesitzer sollten sich ganzjährig um präventive Maßnahmen zum Schutz vor Ektoparasiten und durch sie übertragbare Krankheiten kümmern und dazu mit einem Tierarzt Rücksprache halten. Mittel, die repellierend wirken, also Parasiten abwehren, bevor sie stechen, können Hund und Katze effektiv schützen.
Hat eine Zecke bereits gebissen, sollte diese schnell entfernt werden. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn eine Urlaubsreise mit dem Hund ins Warme ansteht. In diesem Fall sollten weitere Schutzmaßnahmen ergriffen werden, etwa ein Moskitonetz über dem Schlafplatz des Hundes.