Lebensqualität von Senioren__Prävention durch Vogelbeobachtung

„Alle Vögel sind schon da“: Unter diesem Motto laden der Landesbund für Vogelschutz, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt und die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung in Bayern derzeit Senioren zur Vogelbeobachtung ein. Das Forschungsprojekt und Präventionsprogramm läuft über drei Jahre. Darüber berichtet der Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft.

Viele betagte Menschen aus insgesamt 76 stationären Pflegeeinrichtungen freuen sich jeden Tag darauf, die wilden Vögel an der neu geschaffenen Futterstelle zu besuchen und zu beobachten. Möglich macht dies das Projekt „Alle Vögel sind schon da“, das drei bayerische Institutionen ins Leben gerufen haben.

„Wir möchten mithilfe der heimischen Vögel einen kleinen Beitrag zu einer höheren Lebensqualität der Senioren leisten“, erklärt Kathrin Lichtenauer, die das Projekt beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) koordiniert. Zu diesem Zweck bauen der LBV und seine Mitstreiter Vogelfutterstellen auf den Außenbereichen der Pflegeeinrichtungen auf. Bewohner und Pflegekräfte bilden gemeinsame Teams, die die Vögel regelmäßig füttern und gegebenenfalls bestimmen. Das hierzu notwendige Anschauungsmaterial stellt der LBV zur Verfügung. „Bislang hat uns nahezu ausschließlich positives Feedback von den Senioren erreicht“, sagt Lichtenauer. Das einzige Problem sei, dass sich die Vögel an der einen oder anderen Pflegeeinrichtung eher schleppend einstellten.

Die gemeinsame Vogelbeobachtung, so das erklärte Ziel der Initiatoren, soll der Isolation der Senioren entgegenwirken. „Um die Lebensqualität bis ins hohe Alter zu erhalten oder sogar zu steigern, bieten sich einfache, in den Tagesablauf eingebettete, geistige und körperliche Aktivitäten an“, teilen die Initiatoren mit. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt begleitet das Präventionsprogramm wissenschaftlich und möchte Ende des Jahres erste Zwischenergebnisse vorstellen. Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml unterstützt das Projekt als Schirmherrin.

Quelle: „Mensch & Tier“, Magazin des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft