Positivlisten__Weltweite Heimtierspitzenverbände diskutieren

Der ZZF-Sitz in Wiesbaden. Foto: WZF

Auf Einladung des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) hat am 18. April 2023 eine Videokonferenz des International Pet Advicory Council (IPAC) stattgefunden. Im Mittelpunkt der 2,5-stündigen Sitzung mit 18 Teilnehmern aus drei Kontinenten standen die Pläne für die Einführung einer sogenannten Positivliste in einigen Mitgliedsländern der Europäischen Union.

Dieses politische Vorhaben soll die Heimtierhaltung dem Grunde nach verbieten und sie lediglich für einige wenige Arten über eine Positivliste erlauben. Für Deutschland berichteten der wissenschaftliche Fachreferent des ZZF, Diplom-Biologe Dr. Stefan Hetz, zusammen mit ZZF-Geschäftsführer Gordon Bonnet über den aktuellen Stand der Diskussion und über die vielfältigen Aufklärungsmaßnahmen und Interventionen des ZZF.

Über die sich zuspitzende Lage in Europa informierte Nathalie Gamain, Generalsekretärin der European Pet Organization (EPO). Einblicke in die radikalen Reformpläne für ein neues Tierschutzgesetz in Österreich gab Andreas Popper (WKO). In Belgien hat sich die Situation bereits deutlich verschärft und eine Heimtierhaltung wird nur noch restriktiv gestattet, wie Paul De Cooman (ANI Zoo) berichtete. Cecilia Dannborg Wilson (Zoorf) skizzierte die beginnenden politischen Diskussionen in Schweden, während Gerrit Hofstra (Dibevo) von den bereits umgesetzten willkürlichen und unwissenschaftlichen Festlegungen der auf Positivlisten erlaubten Heimtiere in den Niederlanden berichtete.

Große Einigkeit herrschte, dass sehr viel Unwissenheit in der Politik und in der Bevölkerung über die Folgen von Positivlisten bestehe. Nur wenigen Menschen seien die mittelfristigen Folgen bewusst – auch für die Haltung von populären Heimtieren wie Hunden, Katzen, Kleinsäugern, Vögeln und Fischen.