Schlaganfall oder Drehwurm?__Bei Anzeichen schnell handeln

„Je nachdem, welche Hirnregion betroffen ist, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Einige Tiere haben einen Krampfanfall, andere zeigen Gleichgewichts-, Bewusstseins- oder Gangstörungen. Sogar ein Bewusstseinsverlust kann Folge eines Schlaganfalls sein“, erklärt Melanie Ahlers, Tierärztin bei der Agila Haustierversicherung. Schlaganfälle sind bei Hunden zum Glück sehr selten. Bemerken Halter jedoch Anzeichen, sollten sie schnellstmöglich zum Tierarzt oder in die Tierklinik fahren.

Häufiger als ein Schlaganfall tritt bei Vierbeinern ein peripheres Vestibularsyndrom auf und versetzt Halter schnell in Alarmbereitschaft. Denn die Symptome können denen eines Schlaganfalls gleichen, so der Tierversicherer: Taumeln, Schiefhaltung des Kopfes oder im Kreis laufen. „Auch wenn dieses Krankheitsbild teilweise sehr beunruhigend aussieht, muss es das nicht unbedingt sein“, erklärt Ahlers. Verschiedene Störungen des Innenohrs könnten die Ursache sein. Diese würden beispielsweise durch Ohrentzündungen, Schilddrüsenunterfunktionen aber auch Tumore hervorgerufen. Bei älteren Artgenossen könnten auch vermehrt Störungen im Innenohr entstehen. In diesen Fällen spreche man von einem geriatrischen Vestibularsyndrom – einer Unterform des peripheren Syndroms. „Bei diesem sind die Ursachen noch nicht einwandfrei medizinisch geklärt. Vermutet wird aber ein Missverhältnis bei der Innenohrflüssigkeit“, erklärt Ahlers.

Litten Vierbeiner unter einem peripheren Vestibularsyndrom, empfänden sie mitunter in etwa das, was Menschen fühlen, wenn sie sich schnell und lange im Kreis gedreht haben: einen Drehwurm. In der Regel lasse sich ein peripheres Vestibularsyndrom gut behandeln.