Studie__Tiere tun gut

Ein Tier ist auch ein Freund in der Not. Foto: Lenka Novotná/Pixabay

Wie ergeht es Menschen mit einem Heimtier während des Corona-Lockdowns? Das hat ein Forscherteam verschiedener europäischer Universitäten nun untersucht. Die Ergebnisse dürften Heimtierhalter nicht überraschen: Tiere tun dem Menschen gerade in der aktuellen Krise gut.

Tiere sind im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie in den Fokus gerückt; die Frage, ob Heimtiere eine Rolle bei der Verbreitung spielen, brannte vielen Heimtierhaltern auf der Seele. Das Friedrich-Loeffler-Institut gab früh Entwarnung. Bis heute geht die Forschungseinrichtung davon aus, dass weder Hunde noch Katzen zur Pandemie beitragen.

Das allein wäre schon eine gute Nachricht für die Halter. Wissenschaftler verschiedener europäischer Forschungseinrichtungen setzen mit einer kürzlich veröffentlichten Arbeit noch eins drauf. Quintessenz: Tiere sind den Haltern eine Stütze in Zeiten von Pandemie und Lockdown. Auf die Tierart kommt es dabei nicht so sehr an.

Emotionale Unterstützung

Zwischen April und Juni 2020 wurden Erwachsene in Großbritannien online befragt. Die Studie sollte herausfinden, welche Zusammenhänge existieren zwischen mentaler Gesundheit, Einsamkeit und Tierhaltung. Die Forscher wollten wissen, wie es um die Verbindung zwischen Tier und Halter in Zeiten des Lockdowns steht und wie die Menschen diese Verbindung in diesen Krisenzeiten wahrnehmen.

Der überwältigende Teil jener Befragten, die mit einem Hund, einer Katze oder einem anderen Heimtier lebten, gab an, dass die Tiere für sie eine wichtige Quelle emotionaler Unterstützung während des Lockdowns darstellen. Der Feststellung, dass das Tier hilft, mit der Corona-Situation emotional fertig zu werden, stimmten über 91 Prozent der Hundehalter zu und über 89 Prozent der Katzenhalter.

Leben ohne Tier nicht vorstellbar

Sowohl von den Hunde- als auch den Katzenhaltern sagten über 98 Prozent der Befragten, dass das Tier sich in dieser Zeit positiv auf die Familie ausgewirkt habe. Das trifft auch auf die Halter anderer Tierarten zu, die zu rund 90 Prozent dieser Aussage zustimmten. Unabhängig von der Spezies sagten außerdem mehr als 90 Prozent, dass sie sich ein Leben ohne die Tiere derzeit nicht vorstellen können.

Die Untersuchung liefert auch eine Antwort auf die Frage, wie sich die Gemeinschaft von Mensch und Tier im Lockdown auf den Halter auswirkt. So verschlechtere sich die mentale Gesundheit der Halter weniger und das Gefühl der Einsamkeit wachse nicht so stark. Im Zusammenhang mit dem Lockdown, so eine Schlussfolgerung der Untersuchung, sorge das Zusammenleben mit Tieren für eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber negativen Folgen für die mentale Gesundheit.

Eine weitere Erkenntnis der Veröffentlichung mag für den ein oder anderen überraschend klingen: Die emotionale Nähe eines Halters zu seinem Tier hängt nicht wesentlich von der Spezies ab. So könne ein Mensch auch eine enge Beziehung etwa zu Amphibien aufbauen. Wichtig für die positiven Effekte sei lediglich, dass überhaupt ein Tier in seiner Gesellschaft lebe.

dh