Studie__Tierisch gute Nachbarn

Sozialkontakte sind wichtig für Wohlbefinden und Gesundheit des Menschen. Soziale Isolation gilt hingegen als Risikofaktor und Einfallstor für psychische Krankheiten wie Depressionen oder Ängste. In Zeiten demografischen Wandels und sich auflösender Familienstrukturen wird deshalb die direkte Nachbarschaft als soziales Umfeld immer wichtiger.

Wie der Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft in der aktuellen Ausgabe von „Mensch & Tier“ berichtet, haben Wissenschaftler der University of Western Australia, der Queensland University of Technology sowie der Harvard University untersucht, welche Rolle Heimtiere als Türöffner für Sozialkontakte in der Nachbarschaft spielen. Die Forscher führten eine Telefonumfrage unter 2.692 per Zufallsprinzip ausgewählten Erwachsenen in den Städten Perth (Australien) sowie San Diego, Portland und Nashville (USA) durch. Alle Teilnehmer wurden dazu befragt, ob und wie sie nachbarschaftliche Bande knüpfen. Den Tierhaltern unter den Befragten (knapp 60 Prozent) wurden zusätzlich Fragen gestellt, ob durch das Tier Freundschaften geschlossen wurden und inwiefern diese Freunde ihnen soziale Unterstützung bieten.

Den Ergebnissen zufolge ist bei Tierhaltern die Wahrscheinlichkeit, Nachbarn besser kennenzulernen, signifikant höher als bei Menschen ohne Heimtier. Zudem gaben Tierhalter weit häufiger an, dass aus diesen Bekanntschaften Freundschaften geworden seien. Etwa 40 Prozent der Tierhalter berichteten, dass sie durch die neuen Bekanntschaften soziale Unterstützung erhielten. „Für Hunde ist es selbstverständlich, einander zu begrüßen und in Kontakt zu treten – und so tun wir Menschen dann dasselbe“, beschrieb ein Befragter den hohen Aufforderungscharakter von Tieren. „Das gemeinsame Interesse an Tieren kann zudem Freundschaften begünstigen.“

Tiere können also Wichtiges leisten, so die Schlussfolgerung der Forscher: „Die Menschen in der Nachbarschaft gut kennenzulernen, ist ein wichtiges Mittel gegen soziale Isolation und kann die Gesundheit stärken.“