Umfrage__Wie wirken sich Krisen und Inflation auf die Heimtierhaltung aus?

Beeinflussen Krisen, wie wir sie aktuell erleben, die Heimtierhaltung? Sparen Heimtierbesitzer vermehrt an ihren Tieren oder verbringen sie weniger Zeit mit ihnen, weil sie aus finanziellen Gründen mehr arbeiten müssen? Oder sind Tierhalter begünstigt, weil sie den Rückhalt ihrer Vierbeiner in diesen unsichereren Zeiten genießen? Mit einer Umfrage unter 660 Heimtier- und Nicht-Heimtierbesitzern ist die Agila Tierversicherung diesen Fragen auf den Grund gegangen.
Die gute Nachricht: Am eigenen Heimtier wird laut Umfrage am wenigsten gespart – und das über alle Einkommensgruppen hinweg. Die Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer gibt an, von der aktuellen gesellschaftlichen Situation stark betroffen zu sein und klagt über steigende Kosten für ihre Tiere. Vor allem für die gesundheitliche Versorgung der Tiere sowie für Futter und Diäten, aber auch für Tierpflege und -betreuung berichten die Befragten von gestiegenen Kosten. Dennoch sparen insgesamt nur sieben Prozent der Befragten bei den Ausgaben für ihr Tier. Gestrichen werden eher Restaurantbesuche, Freizeitaktivitäten oder Urlaube.
„Es ist natürlich sehr erfreulich, dass die meisten Menschen ihre Haustiere auch in diesen schwierigen Zeiten gut versorgen. Ganz wichtig finde ich aber auch ein anderes Ergebnis unserer Umfrage: Vier von fünf Personen empfinden ihre Haustiere als große Stütze in diesen Krisenzeiten“, so Agila-Expertin Franziska Obert. 64 Prozent der Befragten stimmen sogar der Aussage zu, durch ihre Heimtiere ausgeglichener zu sein und besser mit der belastenden Situation umgehen zu können. Dass Hunde und Katzen für viele Menschen eine seelische Unterstützung sind, sei nicht neu, dass die Menschen in Krisenzeiten aber lieber sich selbst einschränkten als ihr Tier, zeige welchen Stellenwert die Tiere heute hätten. Dazu passt auch das Ergebnis der Frage, ob schon mal ein Tier aufgrund der gesellschaftlichen Gesamtsituation abgegeben werden musste. 96 Prozent der Befragten verneinen dies und nur für jeden Fünften kommt die Anschaffung eines weiteren Tieres vor dem Hintergrund der krisenhaften Lage nicht in Frage.
So erfreulich diese Umfrage-Ergebnisse sein mögen, es gibt auch negative Auswirkungen der globalen Krisen, ermittelte die Umfrage. Ein Fünftel der Befragten gibt beispielweise an, weniger Zeit zu haben, sich um die Tiere zu kümmern. Dieser Wert fällt bei Familien mit Kindern (mit 30 Prozent) und bei Jüngeren (16 bis 29 Jahre: 38 Prozent) sogar noch höher aus. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Umfrage-Teilnehmer beschränken Tierarztbesuche auf das Wesentliche. Und über die Hälfte der Befragten empfindet das Halten eines Hundes oder einer Katze inzwischen als ein teures Hobby (55 Prozent). Bei den Personen mit einem niedrigen Einkommen vertreten sogar 64 Prozent diese Ansicht.
Deshalb entwickeln manche Tierhalter vielfältige Strategien, um trotz angespannter finanzieller und zeitlicher Lage ihr Tier bestmöglich versorgen zu können. Sie werden kreativ, basten zum Beispiel Spielsachen selbst oder achten zunehmend auf die nachhaltige Verwendung von Spielzeug und Zubehör. Außerdem legen relativ viele (über ein Drittel) laut Umfrage regelmäßig Geld für die gesundheitliche Versorgung zurück.