Weltnaturkonferenz 2024 in Cali__Es geht um die Umsetzung

Vom 21. Oktober bis zum 1. November 2024 findet die 16. Weltnaturkonferenz in Cali, Kolumbien statt. Die Konferenz knüpft an die Weltnaturkonferenz von Montreal vor zwei Jahren an. Dort hatten rund 200 Staaten mit der „Global Biodiversity Framework“ eine neue Vereinbarung beschlossen, um mindestens 30 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 unter wirksamen Schutz zu stellen.
Nun treffen sich die Staaten in einem der artenreichsten Länder. In Kolumbien wollen die 196 Vertragspartner konkretisieren, wie die Ziele aus Montreal umgesetzt werden können. Das teilt ein Informationspapier des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit. Die meisten Länder sind durch ihre Umweltminister vertreten. Die deutsche Delegation wird von Bundesumweltministerin Steffi Lemke geleitet.
Lemke reist laut BMUV mit mehreren Zielen nach Cali: Wirksame Kontrollmechanismen etablieren, um die Umsetzung der Vereinbarung sicher zu stellen, nationale Strategien und Aktionspläne voranbringen, eine solide Finanzierung für die Umsetzung der globalen Vereinbarung sicherstellen, die Rolle von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften im Naturschutz stärken und den Naturschutz und Klimaschutz besser miteinander verbinden.
Viele Hoffnungen des Natur- und Artenschutzes sind an das Montrealer Abkommen geknüpft. Ein wichtiges Thema bei der Umsetzung ist deren Finanzierung. Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen kosten Geld, teilt das Informationspapier mit. Deshalb müssten weltweit Mittel mobilisiert werden, aus öffentlichen Haushalten und privaten Quellen, national und international. Die Industriestaaten hätten dabei eine besondere Verantwortung. Deutschland werde dieser Verantwortung gerecht und habe 2023 die internationale Biodiversitätsfinanzierung auf rund 1,36 Milliarden Euro gesteigert. Der neu geschaffene globale Naturschutzfonds, der Global Biodiversity Framework Fund (GBFF), habe erste Zuschüsse zur Vorbereitung von Projekten bereits genehmigt. Die Bundesregierung habe den Fonds mit einer Einzahlung von 40 Millionen Euro ermöglicht und wolle in Cali weitere Geber gewinnen.
Auch die deutsche Jugenddelegation „Voice for Biodiv“ der Naju (Naturschutzjugend im Nabu) wird wieder ihre Forderungen auf der UN-Konferenz zum Schutz der Biologischen Vielfalt bei den Verhandlungen vor Ort einbringen. Die Gruppe setzt sich dafür ein, dass der Schutz der Artenvielfalt weiter in den Fokus der Öffentlichkeit rückt und die Klima- und Biodiversitätskrise zusammengedacht werden. Die Delegation besteht aus engagierten jungen Menschen, die sich intensiv mit dem Thema Biodiversität auseinandergesetzt haben. Zu ihren Forderungen zählen außerdem, einen strukturellen Wandel einläuten sowie ein Bewusstsein für die Dringlichkeit des Themas schaffen.