Ökotest Katzenfutter__Die Halter nehmen’s gelassen

„Unausgewogen“ – so das Urteil der Gutachter von „Öko-Test“ über Nassfutter für Katzen. Wie schon früher bei Stiftung Warentest schnitten die teureren Markenproodukte keineswegs besser ab als preiswerte Eigenmarken von Discountern.

Für die Mai-Ausgabe der Zeitschrift „Öko-Test“ wurden 21 Nassfutter für Katzen begutachtet. Eingekauft wurde in Supermärkten, Discountern, Drogerien und im Zoofachhandel. Keines der 21 Nassfutter im Test erreichte ein „sehr gut“. Nur 4 Produkte schnitten mit "gut" ab und sind damit laut Ökotest empfehlenswert. Schnucki Saftige Häppchen mit Kalb und Geflügel (Aldi Nord) schnitt etwas besser ab als Intense Beauty Gravy von Royal Canin, wobei die Tester auf den großen Preisunterschied hinwiesen. Unterm Strich also nicht Neues von der Futter-Testfront.

Den Reaktionen in den sozialen Medien zufolge sehen Katzenhalter auch diesen Test sehr differenziert: Es hat sich herumgesprochen, dass im Labor nur die Gehalte an Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen gewertet werden, die Qualität der verwendeten Rohstoffe jedoch ebenso wenig berücksichtigt wird, wie natürliche Schwankungen bei naturbelassennen Rohstoffen.Die Treue zu beliebten Markenprodukten des Fachhandels scheint auch dieser Test nicht zu beeinträchtigen.

Die Gutachten bemängeln überhöhte Phosphor- und/oder Calcium-Gehalte bei der Mehrheit der getesteten Produkte. Besonders kritisch wird das ungünstige Calcium-Phosphor-Verhältnis im Real Nature Adult Cat Huhn & Rind mit Vollkornnudeln bewertet: Stimme das Verhältnis nicht, so könnte langfristig Calciumabbau aus den Knochen die Folge sein, so die Gutachter.

Alle getesteten Produkte enthalten ausreichend das für die Sehkraft wichtige Vitamin A. Das Royal-Canin-Produkt und das "Tip Katzenmenü mit Kaninchen, Huhn & Karotten" von Real liegen jedoch mit ihrem Vitamin-A-Gehalt oberhalb des empfohlenen Werts. Royal Canin teilte auf Nachfrage von Ökotest mit, Nachforschungen zu der untersuchten Charge hätten ergeben, dass zuvor bereits bei internen Überprüfungen ein hoher Vitamin-A-Gehalt aufgefallen war. Darum sei die Rezeptur angepasst und der Anteil an Leber im Futter reduziert worden.