Konkurrenz zu eigenen Lieferanten__Amazon mit eigener Hundefutter-Marke

Analysten sind überzeugt: Amazons bereits jetzt großer Einfluss wird den Markt für Tiernahrung weiter in Mitleidenschaft ziehen.

Seit Anfang Mai bietet Amazon in den USA mit „Wag“ eine eigene Hundefutter-Marke an. Der Name der neuen Eigenmarke stammt von Wag.com, das Amazon schon 2011 erworben hat. Damit setzt das Unternehmen eine bereits im Januar angekündigte Initiative zur Ausweitung seiner Aktivitäten im Pet-Sektor um. 

Heimtierbedarf ist bereits jetzt die am dritthäufigsten über Alexa bestellte Kategorie. Offenbar sieht das Unternehmen seine eigene Pet-Food-Linie als eine Möglichkeit, seine Auswahl an Heimtierbedarf zu erweitern und natürlich seine bereits sehr gesunden Verkäufe in der Kategorie zu erhöhen. Laut One Click Retail erzielte Amazon in dieser Kategorie bereits 2017 einen Umsatz von 1,4 Mrd. US-Dollar, dies stellte ein Wachstum von 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Mit der Eigenmarke sollen diese Zahlen noch weiter gesteigert werden.

Für die Rezepturen seiner Eigenmarke nutzte Amazon ohne Zweifel Daten seiner Verkaufsplattform, um einige der wichtigsten Attribute meistverkaufter Produkte in das eigene Hundefutter zu integrieren: getreidefrei, eine einzige Proteinquelle, hoher Proteingehalt, Fleisch als Hauptbestandteil, tierärztlich geprüft und „Made in US“.

Über die Kannibalisierung seiner bestehenden Tierfutter-Verkäufe scheint das Unternehmen nicht besorgt, schreiben amerikanische Medien. Amazon habe sich eben jetzt entschieden, mit seinen eigenen Lieferanten zu konkurrieren – eine Taktik, die es schon in anderen Kategorien wie Windeln, Kleidung etc. anwendet. Schließlich sind Millennials als die derzeit größte Gruppe von Tierbesitzern und besonders aktiv beim Onlineshopping, nicht als markentreu bekannt. US-Analysten sind überzeugt: Der Tiernahrungsmarkt wird nun durch Amazons übergroßen Einfluss weiter in Mitleidenschaft gezogen.