Neue Gebührenordnung__Preise beim Tierarzt ziehen an

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Der Tierversicherer „Tierdirekt“ hat sich die neue Gebührenordnung für Tierärzte angeschaut, die am 22. November in Kraft tritt. Das Unternehmen zeigt: Es wird erheblich teurer für Tierhalter.

Die Analyse der Tierarzt-Gebührenordnung ergab, dass die Kosten für die zehn häufigsten Behandlungen im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 84 Prozent steigen werden. Dazu gingen die Ergebnisse unterschiedlicher Quellen in die Untersuchung ein, etwa Studien der tiermedizinischen Fakultäten der Universitäten Göttingen und München oder auch Umfragen der Institute Forsa und Statista. Die dazu von „Tierdirekt“ vorgenommenen Berechnungen basieren auf dem in der Praxis üblichen Hebesatz für Tierarztdienste.

Spritzen nun dreimal so teuer

Demnach kostete etwa eine Infusion oder Injektion bislang 13 Euro. Die neue Gebührenordnung sieht dafür nun 42 Euro vor. Das entspricht einer Kostensteigerung um 223 Prozent. Dagegen falle die Kostensteigerung für eine allgemeine Untersuchung für einen Hund mit 85 Prozent höheren Tarifen vergleichsweise günstig aus, so die Versicherung in einer Pressemitteilung. Sie steigen nach der neuen Gebührenordnung von 13 auf 24 Euro.

Noch etwas milder fielen die neuen Tarife für die Blutprobenentnahme beziehungsweise der Versand von Blutproben aus. Hier steigen die Kosten von ehemals sechs auf zehn Euro (plus 67 Prozent). Am günstigsten kommen Kleintierfreunde weg. So kostet eine allgemeine Untersuchung etwa eines Kaninchens jetzt 15 Euro. Im letzten Jahr waren es noch zehn Euro, was einer Teuerung von 50 Prozent entspricht.

Insgesamt wirkt sich die neue Gebührenordnung laut „Tierdirekt“ auf Hundehalter am geringsten aus. Sie würden mit einer durchschnittlichen Kostensteigerung von 54 Prozent konfrontiert. Kleintierhalter müssen dagegen durchschnittlich 64 Prozent höhere Behandlungspreise bezahlen. Am stärksten betroffen von der Gebührenerhöhung sind Katzenbesitzer. Sie müssen mit 71 Prozent höheren Kosten rechnen.

Beispiel: Rattengift-Intoxikation bei Hunden

Wie sich diese Kosten exemplarisch in einer Behandlung niederschlagen, verdeutlicht das Beispiel einer Intoxikation mit Verdacht auf Rattengift bei Hunden. Aus den Versicherungsdaten des Versicherers gehe hervor, dass diese häufig vorkommende Behandlung theoretisch aus durchschnittlich zehn aufeinanderfolgenden Schritten besteht, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Untersuchung lag ehemals bei 218 Euro, heute dagegen bei 411 Euro (plus 89 Prozent).