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Kaninchenseuche RHD2: Impfstoff aus Spanien mit Sondergenehmigung

Gegen die Kaninchenseuche RHD2 gibt es in Deutschland noch keinen zugelassenen Impfstoff. Tierärzte können jedoch mittlerweile formlos bei ihrem jeweils für das Veterinärwesen zuständigen Ministerium eine auf zwölf Monate befristete Sondergenehmigung für die Verwendung eines Impfstoffs aus Spanien beantragen.

Gegen die Kaninchenseuche RHD2 gibt es in Deutschland noch keinen zugelassenen Impfstoff. Tierärzte können jedoch mittlerweile formlos bei ihrem jeweils für das Veterinärwesen zuständigen Ministerium eine auf zwölf Monate befristete Sondergenehmigung für die Verwendung eines Impfstoffs aus Spanien beantragen. Bekundet ein Tierarzt eine besondere Eilbedürftigkeit kann diese Genehmigung durchaus auch mal per Mail erteilt werden. Bei dem spanischen Impfstoff handelt es sich um ein Pulver, das angerührt wird. Es bleibt so nur zwei Stunden stabil. Einige Tierärzte sollen deshalb dazu übergegangen sein, spezielle Sprechzeiten zur Kaninchenimpfung einzurichten.

Das Virus ist eine neue, sehr aggressive Variante der Chinaseuche RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease). Das Friedrich-Löffler-Institut hat inzwischen eine bundesweite Ausbreitung der Krankheit bestätigt. „Infizierte Kaninchen sterben in der Regel sehr schnell ohne zuvor Krankheitszeichen zu zeigen“, betont Tierarzt Dr. Fabian von Manteuffel, ZZF-Online-Tierpraxis. Symptome können Fressunlust, Apathie, erschwerte oder beschleunigte Atmung mit Blut vor dem Mäulchen sowie teilweise Fieber sein.

Virus wird über direkten Kontakt übertragen

Selbst wenn man die Symptome erkennt, kann man dem Tier nicht mehr helfen. Vor der Seuche schützen kann nur eine Impfung. Ein bereits gegen RHD geimpftes Kaninchen wird möglicherweise nicht von RHD2 befallen. In jedem Fall sollte man mit seinem Kaninchen den Tierarzt aufsuchen.

Das Virus wird in erster Linie durch direkten Kontakt übertragen, eine Ansteckung ist jedoch auch über Personen, Futter sowie über indirekte Kontakte und passive Übertragung durch Insekten möglich. Es besteht vor allem für Kaninchen eine Infektionsgefahr, die im Freien gehalten werden.