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Studie: Auch wilde Nagetiere laufen gerne Hamsterrad

Kleinsäuger Farbratte, www.my-pet.org
Bei Ratten in freier Natur kommt das Hamsterrad gut an. Das zeigt eine Studie.

Das berühmte Hamsterrad ist für viele Menschen ein Graus, denn sie verbinden damit monotone, sinnlose und unbefriedigende Arbeit. Doch im Gegensatz zum Menschen finden Mäuse und Ratten in der freien Wildbahn das Hamsterrad offensichtlich richtig gut.

Zu diesem Ergebnis kommen die Biologen Johana Meijr und Yuri Robbers von der niederländischen Universität Leiden.

Für ihre Studie stellten die Wissenschaftler in einem großen städtischen Park und in einem für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Naturschutzgebiet jeweils ein Laufrad auf und zeichneten über zwei Jahre mit einer Kamera die Aktivitäten im Rad auf. Das Ergebnis: Das Laufrad war bei Ratten und Mäusen ein echter Renner. Sogar ein paar Frösche hüpften im Rad.

Die Nagetiere in der freien Wildbahn liefen genauso oft und ausdauernd, wie ihre zahmen Verwandten, die in Käfigen gehalten werden. Mit 88 Prozent machten Mäuse die meisten Läufer aus. Auch als die beiden Experten das zunächst zum Anlocken gedachte Futter entfernten, nahm die Zahl der Mäuse zwar ab, aber trotzdem kehrten sie immer wieder zurück und suchten das Rad auf.

Laufdrang stecke in der Natur der Tiere

Die Nutzung des Laufrades durch die wilden Nager ist für Dr. Peter Fritzsche, Zoologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zoologie der Universität Halle, nicht überraschend. Der Laufdrang stecke in der Natur der Tiere, denn sowohl die Suche nach Nahrung als auch nach einem Partner motiviere die Tiere sich zu bewegen: „Diese Motivation beziehungsweise der Drang nach Bewegung kann durch das Laufen im Laufrad zum Teil befriedigt werden auch wenn die eigentliche Belohnung nicht erreicht wird“, erklärt der Experte.

 

Halter von Mäusen, Ratten, Hamstern und Co. sollten auf jeden Fall ihre Tiere dazu animieren, sich im Laufrad zu bewegen. „Die reduzierte Möglichkeit der Bewegung im Käfig kann durch das Laufrad erweitert werden“, weiß Dr. Fritzsche. „Tiere mit Laufrad im Käfig haben eine bessere physische Kondition, bessere Organfunktionen und sogar einen höheren Fortpflanzungserfolg“, erklärt der Experte, der selbst dazu eine Studie herausgebracht hat.

Dabei ist es aber wichtig, dass das Laufrad groß genug ist, damit die Wirbelsäule der Tiere nicht belastet wird, so Dr. Fritzsche: „Wenn das Rad groß genug ist - sagen wir ab 40 cm Durchmesser für ein ausgewachsenes Tier - steht dem Laufen darin nichts entgegen.“ (Quelle: IVH)