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Gefahr durch Würgeschlangen

Königsphyton - Ein Beispiel für Reptilienhaltung im Privathaushalt

Das Wort klingt schon gruselig: Würgeschlange! Man weiß es ja, diese Schlangen jagen lebende Beute, die sie umschlingen und damit erwürgen. Je nach Größe des Reptils können das Babymäuse, Mäuse, Ratten oder Kaninchen sein.

von Dr. Rolf Spangenberg

Alle Schlangen können mit ihren Zähnen etwas festhalten, jedoch nichts abbeißen. Sie verschlingen ihre Beute am Stück, auch wenn diese sehr viel größer oder dicker als die Schlange selbst ist. Dafür sind Schlangen anatomisch ausgerüstet, auch was die Atmung während des Verschlingens angeht. Entgegen der landläufigen Meinung ersticken sie ihre Beute dabei nicht, sondern verlangsamen binnen Sekunden deren arteriellen Blutfluss, was zu Herz-Kreislauf-Versagen führt. Gefährlich zubeißen können aber auch Würgeschlangen. Arten, die mehrere Meter lang werden können, gehören deshalb grundsätzlich in einen Zoo. Allein das erforderliche Terrarium passt in kein übliches Wohnzimmer.

Giftschlangen dagegen sind von meist geringerer Körpergröße, aber für den Privathaushalt ein zu großes Risiko. Sie könnten, rein zur Verteidigung, unvermittelt zubeißen, wenn man mit ihnen hantiert. Das passiert trotz aller Vorsicht immer wieder. Daher: keine Giftschlangen in Laienhand!

Die bekannten Kornnattern, Strumpfbandnattern, Königspythons und andere kleineren Schlangen stellen für Menschen keine Gefahr dar. Man kann mit ihnen auch mit bloßen Händen hantieren. Bei besonderer Ungeschicklichkeit könnten sie zwar auch einmal beißen, doch das ist bei den kleinen Zähnen ungefährlich.