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Menschen mit Behinderungen__Mit Inklusion gegen den Fachkräftemangel

Foto: Steve Buissinne/Pixabay

Die Bevölkerung altert, immer mehr Unternehmen können offene Stellen nicht besetzen – der Fachkräftemangel bedroht die deutsche Wirtschaft. Viele Unternehmen hoffen auf Unterstützung aus dem Ausland, dabei schlummern hierzulande noch ungenutzte Potenziale. Das Zauberwort heißt Inklusion.

In Deutschland konnten Unternehmen zuletzt 770.000 offene Stellen nicht besetzen. Das teilt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) mit. Besonders dramatisch sei die Lage im sogenannten Mint-Bereich, also in Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Allein hier fehlen laut IW fast 300.000 Arbeitskräfte. Unternehmen in ländlichen Regionen hätten die größten Schwierigkeiten, Talente anzuwerben.

Menschen mit Behinderungen könnten die angespannte Situation etwas entlasten. Bundesweit gab es im Jahr 2021 rund 3,1 Millionen Schwerbehinderte im erwerbsfähigen Alter, also zwischen 15 und 65 Jahren. Allerdings werden längst nicht alle in den allgemeinen Arbeitsmarkt integriert. So waren im Oktober 2023 rund 165.700 Menschen mit Behinderungen arbeitslos gemeldet. Sie alle könnten den Arbeitsmarkt zumindest ein bisschen entlasten.

Oftmals gut qualifiziert

Hinzu kommt, dass viele Menschen mit Behinderungen auch gut ausgebildet sind. 2022 hat die Bundesagentur für Arbeit Zahlen dazu veröffentlicht. Das Ergebnis: Arbeitslose Menschen mit Behinderungen sind im Durchschnitt besser qualifiziert als andere. Demnach hatten 54 Prozent der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen einen Berufs- oder Hochschulabschluss. Bei den Arbeitslosen ohne Behinderung waren es nur 43 Prozent.

Mit dem Informationsangebot Rehadat will das Institut der deutschen Wirtschaft Betroffenen, Unternehmern und Interessierten helfen, ihr Wissen zum Thema berufliche Teilhabe und Inklusion zu vertiefen. Das Projekt bietet etwa mit der Reihe Rehadat-Wissen konkrete Lösungsansätze am Arbeitsplatz bei unterschiedlichen Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Hier geht es zu Rehadat.