Artikelarchiv
Ob Fisch oder Hund__Wunsch nach tierischer Gesellschaft zum Teil angeboren

Mit der Frage, warum wir Haustiere lieben und sie so oft wie Familienmitglieder behandeln, beschäftigt sich das Wissenschaftsmagazin Spektrum. In der Anthrozoologie, die die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Tier untersucht, um so das menschliche Sozialverhalten zu ergründen, gilt als gesichert, dass unsere Beziehung zu Tieren nicht nur kulturell beeinflusst ist: Offenbar gehört die Faszination für Tiere zur menschlichen Natur.
Der lesenswerte Beitrag „Warum wir Tiere lieben“ fasst zusammen, was Psychologen seit einem halben Jahrhundert zu diesem Thema herausgefunden haben. "Haustiere helfen, unser Bedürfnis nach sozialer Verbundenheit zu befriedigen", wird die Anthrozoologin Pauleen Bennett von der La Trobe University in Melbourne (Australien) zitiert. Weiter heißt es in dem Beitrag: „Zum Teil ist unser Wunsch nach tierischer Gesellschaft angeboren. Die Psychologin Vanessa LoBue von der Rutgers University (USA) und ihre Kollegen beobachteten 2013, dass sich Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren länger mit echten Tieren beschäftigen – egal ob Fisch, Hamster, Schlange, Spinne oder Gecko – als mit leblosem Spielzeug.“ Der vom amerikanischen Soziobiologen Edward O. Wilson geprägten Biophilie-Hypothese zufolge fühlen wir uns zu allem Lebendigen in jeglicher Variation hingezogen. Dies könne auch erklären, „warum Menschen die exotischsten Tierarten hüten, von seltenen Fischen über Echsen bis hin zu Taranteln.“