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So klappt der Urlaub mit dem Heimtier

Eine Reise ist für Hunde oft eine schöne Aussicht. Andere Heimtiere bleiben lieber zu Hause.

Wer sich ein Heimtier ins Haus holt, muss viel beachten: Kann ich das Tier artgerecht halten und pflegen, was muss ich tun im Krankheitsfall und vieles mehr. Vergessen wird dabei häufig ein ganz wichtiger Punkt: Wie sieht die Betreuung von Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen im Urlaub aus? Während Hunde gerne mit auf Reisen gehen, gibt es andere Tiere, die lieber zu Hause bleiben sollten. Dann müssen Halter eine Urlaubsbetreuung für ihre Tiere organisieren, die die Schützlinge füttern und pflegen.

von Dr. Rolf Spangenberg

Generell gilt: Wer Fragen zur richtigen Betreuung seines Heimtieres hat, sollte sich an seinen Zoofachhändler wenden, der immer ein kompetenter Ansprechpartner ist.

Hunde im Urlaub

Beim Hund gilt der Grundsatz, dass er – wenn immer es möglich ist – in der Nähe seiner Menschen bleiben sollte. Natürlich kann der Vierbeiner nicht mit auf Urlaubsreisen in die Tropen. Bei der Kreuzfahrt wird der Vierbeiner nicht erwünscht sein und auch manche Hotels machen Schwierigkeiten, wenn ein Hund angemeldet wird. Doch erfreulicherweise sind Hunde in vielen Unterkünften sogar erwünscht.

Beim Wanderurlaub, im Ferienhaus, natürlich auch im Zelt oder Campingwagen sollte der Hund nicht fehlen. Doch geht die Reise an einen Ort, wo der Vierbeiner nicht mitgenommen werden kann, muss eine andere Lösung her - und ein vetrauensvoller Hundesitter gefunden werden. Das Beste ist in so einem Fall für alle Beteiligten wohl, wenn der Hund bei guten Freunden unterkommt, die er bereits kennt und die womöglich selber einen Hund haben. Auch eine gute Tierpension oder ein Tierheim mit Ferienhundeplätzen sind eine Möglichkeit.

Doch: Wie findet man eine „gute“ Unterkunft? Entsprechende Adressen sind in der Urlaubszeit heiß begehrt und werden unter Tierfreunden mehr oder weniger vertraulich weitergegeben. Mit der Suche sollten Hundehalter also rechtzeitig beginnen. Wichtig ist auch, sich die entsprechende Einrichtung vor dem Urlaub gründlich anzuschauen: Wie sind die Räumlichkeiten, wie das Personal. Machen die dortigen vierbeinigen Feriengäste einen zufriedenen Eindruck? Kann der Hund vielleicht einmal ein Probewochenende verbringen? Suchen Sie kritisch und hüten gute Adressen wie einen Schatz. In manchen Fällen kann auch der Zoofachhändler einen entsprechenden Tipp geben.

Katzen im Urlaub

Anders sieht das bei der Katze aus. Sie bleibt am liebsten in ihrem bekannten Revier. Zwar hängen Katzen – entgegen mancher Meinung – auch an ihren Menschen, die sie wohl als eine Art dienstwilliges Personal betrachten. Doch im Vordergrund steht bei ihnen das Heim, die Wohnung oder das ureigene Jagdrevier. Deshalb gibt es auch immer Dramen bei Umzügen. Nicht selten reißen Katzen dann aus und wandern über große Entfernungen zurück zur vertrauten Umgebung. Das ist auch bei der Urlaubsplanung zu beachten.

Das Ideal: Der Stubentiger bleibt in seinem Zuhause und wird während des Urlaubs von einem vertrauten Katzensitter betreut. Dazu gehört nicht nur, den Fressnapf füllen, sondern auch Schmuse- und Spielstunden. Es gibt inzwischen Organisationen (Katzensitter-Clubs) die nach dem Prinzip „Ich versorge Deine Katze, Du dafür die meine“ arbeiten. Man findet entsprechende Adressen im Internet oder bei großen Tierschutzvereinen.

Doch auch die Urlaubsbetreuung in einem Tierheim oder einer Tierpension ist möglich. Da gilt das Gleiche wie bei Hunden: Gute Adressen sind rar. Man muss schon eine Weile suchen.Kleinsäuger im UrlaubKleinsäuger (Kaninchen, Meerschweinchen und ähnliche) können in der Urlaubszeit  in Zoofachhandlungen untergebracht werden. Die Versorgung ist eigentlich immer tadellos, weil man sich dort ja auf deren Haltung und Pflege versteht. Das ist im Zweifel besser, als die hilfsbereiten Nachbarn, denen oftmals aus Tierliebe grobe Schnitzer passieren. Man denke nur an die gut gemeinte Fütterung mit Süßigkeiten! Informationen rund um die Betreuung der Katze gibt der Zoofachhändler des Vertrauens.

Aquarienfische im Urlaub

Gut überlegen sollte man sich die Urlaubsbetreuung von Aquarien. Nur zu gern sind Nachbarn bereit, die Fische zu füttern. Es macht nämlich große Freude, ihnen Futter zu streuen und zu beobachten, wie sie gierig danach schnappen. Doch Vorsicht: Fast immer wird zu viel gegeben. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub findet der entsetzte Aquarianer dann eine dicke Schicht angefaultes Futter am Aquarienboden vor. Es geht also nur, wenn man den hilfsbereiten Tierfreunden entsprechende Tagesportionen bereitstellt.

Doch es geht auch ohne Nachbarn: Im Zoofachgeschäft findet man eine Fülle von raffinierten Möglichkeiten, die Urlaubsversorgung zu arrangieren. Das reicht von Futtertabletten für eine Woche bis zu Futterautomaten, die per Telefonanruf eine entsprechende Menge Flocken freigeben.Übrigens: Manchem Aquarium täte es gut, wenn die Fische eine Zeit lang überhaupt nicht gefüttert werden. Die Fische putzen dann das Aquarium blitzsauber und bleiben gesund. Nicht vergessen: Fische sind in dieser Beziehung robuster als etwa Kleinvögel, die innerhalb von Stunden verhungern und verdursten können! 

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20.06.2014