Artikelarchiv
Trimm-Dich für Kleinsäuger: Das richtige Laufrad fürs Gehege

Die Frage ist bei manchen Tierfreunden umstritten: Ist ein Laufrad im Kleinsäugergehege nun gut oder schlecht? Dabei ist in erster Linie entscheidend, wie das Laufrad für Hamster & Co. beschaffen ist und wie es verwendet wird.
Zunächst gilt: Ein Laufrad darf nie die Ausrede sein, einem Tier kein ausreichend großes oder gut ausgestattetes Gehege zur Verfügung zu stellen oder ihm genügend Auslauf zu bieten! Ein Laufrad kann immer nur eine Ergänzung zu einer optimal gestalteten Umgebung sein. Und welche Eigenschaften sollte ein Laufrad grundsätzlich erfüllen?
- Das Laufrad sollte eine geschlossene Lauffläche ohne spitze Kanten und Erhebungen haben: So können die Tiere bequem laufen und verletzen sich nicht an etwaigen Sprossen oder am Material
- Keine Querstreben an den Seiten: Es gibt Laufräder mit einer offenen Einstiegsseite und einer komplett geschlossenen Seite zur Aufhängung hin. Diese vermeiden böse Quetsch-Verletzungen an Kopf und Schwanz, wie sie bei ungeeigneten Laufrädern auftreten können.
- Am wichtigsten ist die ausreichende Größe des Laufrads: Das Tier muss gut laufen können, ohne die Wirbelsäule unnatürlich durchdrücken zu müssen. Dies führt sonst unweigerlich zu schmerzhaften Rückenbeschwerden, die nur schwer erkannt und behandelt werden können, die Lebensqualität der Tiere aber dramatisch einschränken.
Als Alternative zum Laufrad gibt es inzwischen auch Laufteller – natürlich müssen auch diese ausreichend groß sein, ansonsten müssen die Tiere ihre Wirbelsäule ebenso verbiegen, nur eben zur Seite hin.
Wichtig ist das Material
Eine wichtige Rolle spielt auch das Material der Laufräder. Der Vorteil bei Naturmaterialien: Sie sind unproblematisch, wenn Mäuse oder Hamster daran nagen. Allerdings besteht eben die Gefahr, dass die Tiere das Laufrad zu einer anderen Art Beschäftigung nutzen als zum Laufen - nämlich zum Nagen.
Es gibt inzwischen auch gut geeignete Produkte aus Kunststoff - diese wiederum haben den Vorteil, dass sie sich besser reinigen lasen. Allerdings sollten die Kleinsäuger das Plastik nicht benagen, da verschluckte Kunststoffsplitter böse Verletzungen im Magen-Darm-Trakt der Tiere verursachen können. Wenn die obigen Kriterien erfüllt werden, ist bei besonders leidenschaftlichen „Nagern“ auch ein robustes Modell aus Metall denkbar.
Das könnte Sie auch interessieren:
Zwerghamster im Nagarium
Studie: Auch wilde Nagetiere laufen im Rad
Wie nutzt das Tier das Laufrad?
Halter sollten immer ein Auge darauf haben, wie ihr Tier das Laufrad annimmt. Verbringt der Hamster oder die Maus die Zeit nur noch rennend im Laufrad, sollten Sie es entfernen und nur noch zeitweise zur Verfügung stellen - und überlegen Sie, was der Grund dafür sein könnte. Möglicherweise helfen andersartige und neue Beschäftigungsmöglichkeiten oder eine Überarbeitung der Käfigeinrichtung dann weiter.
Manche Tiere werden ein Laufrad auch gar nicht annehmen - entweder weil sie es nicht kennen, nicht mögen oder nicht brauchen. Dann sollte das Rad auch wieder entfernt werden, weil es sonst einfach nur Platz wegnimmt. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man es ja nochmal probieren. Vielleicht ist es dann interessanter für die Tiere. Und wenn nicht - dann haben die Tiere genügend andere Beschäftigungsmöglichkeiten und das ist auch in Ordnung.
Und nicht vergessen: Wählen Sie ein großes Laufrad. Die meisten werden immer noch zu klein gewählt! Im Zoofachhandel berät man Sie gerne auch bei Fragen zum optimalen Laufrad für Ihre kleinen Freunde.