Artikelarchiv
Abschied nehmen - wenn das Heimtier stirbt

Auch wenn Tierfreunde bis zum Ende alles versuchen und ihre Schützlinge pflegen - irgendwann heißt es Abschied nehmen von dem geliebten Heimtier. Wann es so weit ist, zeigt das Verhalten der Tiere.
Wildtiere führen ein ungebundenes, jedoch nach menschlichen Maßstäben keineswegs glückliches Leben. Es gliedert sich in drei Abschnitte: die Jugendzeit, die Zeit der körperlichen und geistigen Hochleistung sowie die Alterung. Im Alter lassen die Kräfte nach, das Beutetier wird die Beute seiner natürlichen Feinde, der Jäger muss verhungern, weil er nicht mehr geschickt jagen kann. Bei Heimtieren entfällt glücklicherweise diese letzte Phase. Natürlich werden sie weiterhin gefüttert und gepflegt.
Naht die Stunde des natürlichen Todes, steht ein schmerzlicher Abschied vor der Tür. Die Lebensspanne ist bei den verschiedenen Tierarten unterschiedlich, doch leider immer begrenzt.
Tiere werden stiller
Heimtiere zeigen das Ende ihres Lebens auf verschiedene Weise an. Wenn sie nicht an schmerzhaften Krankheiten leiden, werden sie immer stiller, liegen viel herum und stellen dann das Fressen ein. Das erregt bei den Besitzern verständlicherweise große Besorgnis. Man wechselt die Futtersorte, gibt vermehrt Leckereien und geht wohl auch zum Tierarzt. Bei geliebten Heimtieren schließt sich dann die letzte Phase an, die man ja auch von alten Menschen kennt.
Die Errungenschaften der modernen Medizin werden umfangreich eingesetzt. Das geht von den appetitanregenden Spritzen über künstliche Ernährung mit Infusionen bis zu herzstärkenden Mitteln. Damit lässt sich tatsächlich ein Aufschub erzielen, doch sei die Frage gestattet: Wer profitiert davon?
Das könnte Sie auch interessieren
Besitzer versuchen alles
Die Besitzer wollen sich nicht nachsagen lassen, sie hätten nicht alles für das geliebte vierbeinige Familienmitglied getan. Sie nehmen die Mühen und Kosten der Tierarztbesuche auf sich und machen sich große Sorgen. Und die Betroffenen? Sie haben mit der Einstellung des Fressens klar gezeigt, dass sie ihr Leben nun beenden möchten. Sie folgen den Gesetzen der Natur, denen wir ebenfalls gehorchen müssen – mag es noch so schmerzlich sein.
Das Ende ärztlich beschleunigen? Darüber kann man verschiedener Meinung sein. Wenn das Tier sichtbar leidet, ist das sicherlich angebracht. Doch der Tod durch Entkräftung ist bei einem alten Organismus gnädig, sie fügen sich in ihr Schicksal. Die allgemeine Schwäche schreitet voran und am Ende steht hoffentlich das ruhige Einschlafen. Ein Patentrezept gibt es nicht. Die schwere und schmerzliche Entscheidung, was zu tun ist, sollte man im vertrauten Kreise, unter Einbeziehung des Tierarztes, fällen!