Artikelarchiv

Hamster als Überträger des Coronavirus

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass Hamster, insbesondere Goldhamster (Mesocricetus auratus), einschließlich aller Zuchtformen, wie auch viele andere Tiere (Weißwedelhirsche, marderartige Raubtiere, Katzenartige) aufgrund ähnlicher physiologischer Eigenschaften für eine Infektion mit SARS-Cov-2 empfänglich sein können. Das initiale Infektionsgeschehen geht in einem solchen Falle stets vom Menschen aus. Hamster sind nach derzeitigem Wissensstand kein natürliches Virenreservoir.

 

 

 

Es ist seit längerer Zeit bekannt, dass Hamster, insbesondere Goldhamster (Mesocricetus auratus), einschließlich aller Zuchtformen, wie auch viele andere Tiere (Weißwedelhirsche, marderartige Raubtiere, Katzenartige) aufgrund ähnlicher physiologischer Eigenschaften für eine Infektion mit SARS-Cov-2 empfänglich sein können. Das initiale Infektionsgeschehen geht in einem solchen Falle stets vom Menschen aus. Hamster sind nach derzeitigem Wissensstand kein natürliches Virenreservoir.

 

 

Eine gewisse Grundhygiene kann helfen, Infektionen mit Krankheitserregern zwischen Mensch und Tier - sogenannte Zoonosen - weitestgehend zu vermeiden. Es ist deshalb auch nicht nötig, Hamster als Heimtiere zu verbieten, abzugeben, auszusetzen oder die Tiere gar zu töten. Die Einhaltung einer gewissen Hygiene hilft immer!

Um dem Infektionsgeschehen näher auf den Grund zu gehen und wichtige Randbedingungen zu untersuchen, haben Wissenschaftler des Friedrich Löffler Instituts (FLI) die minimale Dosis an infektiösen Virenpartikeln bestimmt, die nötig ist, um bei den Tieren eine Infektion auszulösen. Diese minimale Dosis stellte sich als vergleichsweise gering heraus. Die ihrerseits von einem infizierten Halter infizierten Hamster schaffen es aber, während der Infektion eine Virenlast zu erzeugen, die dann wiederum für die Infektion eines Menschen ausreicht, auch wenn man dem Hamster die Infektion nicht immer ansieht. Mitunter treten aber auch bei infizierten Hamstern deutlich wahrnehmbare Atemwegserkrankungen auf.

Wenn in einem Haushalt ein Coronafall auftritt, könnte unter (sehr seltenen) Umständen zunächst der Hamster infiziert werden, und ein von mehreren Personen intensiv gepflegter Hamster könnte eine Infektion auf weitere Menschen übertragen. Es ist dennoch nicht nötig, Hamster abzugeben oder gar als Heimtiere zu verbieten. Wichtig ist aber, im Falle einer SARS-Cov-2-Infektion den Kontakt zum Hamster möglichst ganz zu vermeiden und wenn das nicht möglich ist, beispielsweise bei einem Hamster in einem Single-Haushalt, größtmögliche Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten.

Um eine Ansteckung des Hamsters durch den infizierten Menschen zu verhindern und auch zum eigenen Schutz vor dem möglicherweise infizierten Hamster sollten die bekannten Schutzmaßnahmen angewendet werden (FFP2-Maske, Händedesinfektion, Einmalhandschuhe). Wenn der Hamster infiziert sein sollte oder der Verdacht besteht, sollte man für eine Woche den direkten Kontakt vermeiden. Die Einhaltung einer gewissen Hygiene hilft immer, ob nun der Mensch und/oder der Hamster infiziert ist, bzw. vor einer Infektion zu schützen ist. Ein wichtiger Punkt bei der Hamsterhaltung soll nicht unerwähnt bleiben: Während es uns als sozialen Wesen relativ schwerfällt, auf Distanz zu bleiben, ist das für den Goldhamster - einem ausgesprochenen Einzelgänger - selbstverständlich.