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Jagd im Wohnzimmer: Spielen mit Wohnungskatzen

Damit Beutespiele für Mensch und Katze interessant bleiben, gibt es einige Regeln zu beachten. Es gibt vielzählige unterschiedliche Charaktere, von der ruhigen freundlichen Schmusekatze bis hin zum aktiven Draufgänger.
Das Jagdverhalten von Katzen ist geradezu sprichwörtlich. Katzen mit Freilauf haben alle Möglichkeiten, ihrem inneren Antrieb gerecht zu werden. Doch wie sieht es mit Wohnungskatzen aus?
Zunächst einmal gilt es zu bedenken, dass Katzen Individualisten sind. Es gibt vielzählige unterschiedliche Charaktere, von der ruhigen freundlichen Schmusekatze bis hin zum aktiven Draufgänger. Aktivere Katzen werden eher das gemeinsame Spiel von ihrem Menschen einfordern, andere Katzentypen möglicherweise weniger.
Wichtig ist, dass die Katze am angebotenen Spiel Interesse zeigt und mitmacht. Andernfalls muss vielleicht ein anderer Zeitpunkt gewählt werden oder ein anderes Spiel-Angebot. A propos Zeitpunkt: der frühe Abend scheint prädestiniert zu sein für die gemeinsame Spielstunde. Manch ein Katzenbesitzer erkennt zu dieser Tageszeit auch die "wilden fünf Minuten" seiner Tiere, die dann unaufhaltsam und wie von einer inneren Kraft getrieben durch die Wohnung toben.
Gerade bei Jagd- und Beutespielen gibt es einiges zu beachten, damit sie für Katze und Mensch interessant bleiben.
Eine gute Idee ist es, mit bestimmten Signalen die Spielzeit einzuleiten, so dass die Katze sich daran gewöhnen kann und künftig Bescheid weiß, ab wann es wild wird. Das kann beispielsweise ein bestimmtes Wort oder ein Satz sein.
Sehr beliebt für Jagd- und Beutespiele sind sogenannte "Katzenangeln". An ihrem Ende ist eine Beute-Imitation befestigt. Diese kann ein Stück Stoff, möglicherweise verziert mit Federn oder gefüllt mit Raschelmaterial oder auch ein kleiner Ball sein. Am besten ist die Beute nicht zu groß und nicht zu schwer.
Naturnahes Bewegen der Beute
Die Beute wird nun möglichst naturnah bewegt. Auch wenn die Katze sie zunächst vermeintlich ignoriert, beim dritten Vorbeispazieren der "Beute" könnte ein überraschender und sehr gezielter Angriff erfolgen. Ideal ist es, wenn sich die Beute schräg von der Katze wegbewegt und wie ein Mäuschen ein wenig ruckartige, vorsichtige Bewegungen macht. Sehr interessant ist es, wenn die Beute hinter Gegenständen verschwindet und gelegentlich hervorlugt. Manche Katzen bevorzugen fliegende Beute, in der Natur wären das Insekten oder gar Vögel. Es liegt beim Menschen, dies herauszufinden und ins Spiel einzubauen. Nachdem Katzen normalerweise immer aus der Deckung heraus auf Beute lauern, sollten im Spielzimmer ebenfalls Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Dann funktioniert das Spielen besonders gut.
Damit die Katzen ihr dringend benötigtes Erfolgserlebnis haben und nicht auf Dauer frustriert sind, ist es wichtig, dass sie die Beute auch tatsächlich ergreifen können. Hin und wieder sollten sie das Spielzeug erfassen und "töten" können. Ist dies erledigt, kann weitergespielt werden.
Neigt sich die Spiel-Session dann dem Ende zu, sollte sie nicht abrupt aufhören, sondern die Katze langsam wieder auf ein ruhigeres Energie-Level bringen. In der Natur hieße das, die Beute wird müde und langsamer und bewegt sich zum Schluss gar nicht mehr.
Katzen-Angeln nicht ohne Aufsicht
Ein wichtiger Hinweis noch zu Katzen-Angeln: Genau wie andere Gegenstände, an denen sich Bänder und Schnüre befinden, sollten Katzen-Angeln nur zum aktiven Spiel mit der Katze genutzt und danach wieder weggeräumt werden. So bleiben sie nicht nur etwas Besonderes für die Tiere, sondern es wird auch vermieden, dass sich die Tiere verheddern und ihnen in unbeaufsichtigten Momenten niemand zur Hilfe kommen kann. Ebenso verhält es sich mit Spielzeugen, die zerknabbert und in Teilen verschluckt werden könnten.
Zur Beschäftigung von Katzen, die sich beispielsweise mehrere Stunden allein in der Wohnung befinden, gibt es andere geeignete Spielmöglichkeiten. Auch hierzu berät Sie Ihr katzenkundiger Zoofachhandel gern ausführlich.