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Tierwohl als Firmenphilosophie__Gutes Karma

Geschäftsführer Andreas Glöttner-Chyl mit seinem Hund Lesharo

Naftie Naturkost sieht sich als kleines, aber feines Unternehmen, das mit seinem Tierwohl-Ansatz in einem umkämpften Futtermittelmarkt seit fast acht Jahren mitspielt. Ein respektvoller Umgang mit der Natur steht im Mittelpunkt der Firmenphilosophie.  

„Respekt für unsere Mutter Erde und alle Lebewesen“, fordert Andreas Glöttner- Chyl, Gründer und Gesch.ftsführer von Naftie Naturkost in Weil bei Landsberg am Lech. Er ist außerdem ein Verfechter für eine reduzierte fleischlastige Hundeernährung. „Weniger ist mehr“ und wenn schon Fleisch, dann solches aus ökologischer Erzeugung, findet Glöttner-Chyl. Dabei geht es ihm gar nicht so sehr darum, Hunde komplett vegan zu ernähren. Vielmehr möchte er die Halter für einen bewussten Fleischkonsum sensibilisieren. „Bei sich selbst praktizieren das viele ja schon. Warum also nicht auch bei den Hunden ein bis zwei fleischfreie Tage pro Woche einführen?“, fragt Glöttner-Chyl.

Der Ursprung von Naftie Naturkost liegt in Glöttner-Chyls „Naturheilpraxis für Tiere“, abgekürzt „Naftie“, mit der der Hundefreund 2013 gestartet ist. Seine vierbeinigen Klienten, so musste er immer wieder feststellen, hatten nicht nur gesundheitliche Beeinträchtigungen, oft war deren Ernährung auch nicht allzu ausgewogen. „Vieles ist aber zum Scheitern verurteilt, wenn die Ernährung nicht passt“, ist Glöttner-Chyl überzeugt. So entschied er sich 2015, gemeinsam mit seinem Bruder Matthias Chyl ein Unternehmen zu gründen, das Futtermittel nach seinen Vorstellungen produziert. Der Anspruch: Die Zutaten sollten überwiegend aus regionaler und ökologischer Erzeugung stammen. „In unseren Dosen und Tüten landet Bio-Fleisch aus regionaler Landwirtschaft, biologisch angebautes Obst und Gemüse, Bio-Kräuter und -Samen idealerweise aus der Region. Außerdem sind die Rezepturen eng mit meiner praktizierten Naturheilkunde verknüpft“, sagt Glöttner-Chyl, dem nicht nur das Wohl der Hunde, sondern das Tierwohl generell am Herzen liegt.

Mit seinem ganzheitlichen Ansatz verfolgt er verschiedene Ziele: Er möchte die Heimtierbranche nach - haltiger gestalten und eine fleischreduzierte Hundeernährung salonfähig machen. „Dazu benötigt es ein allgemeines Umdenken“, sagt Glöttner- Chyl. „Noch spielt die fleischlastige Hundeernährung eine große Rolle.“ Als einer der ersten, so sagt er selbst, plädierte er für weniger Fleischkonsum bei Hunden und zwar nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. So könnten junge Hunde eine proteinreiche Ernährung sehr gut verstoffwechseln, bei älteren Tieren könne das aber zu Problemen mit der Harnsäure führen. Zum Sortiment gehören deshalb neben den Reinfleischdosen („Pure Food“), Bio- Fertigmenüs mit basischen Zutaten und 35 Prozent Fleischanteil („Friendly Food“) sowie komplett fleischfreie Bio- Futtermenüs („Peace Food“). Letztere empfiehlt er bei hochallergischen Hunden, die gar kein tierisches Eiweiß mehr vertragen.

2021 hat Naftie außerdem die Nahrungergänzungs- und Pflegeserie „Anicanis“ herausgebracht. Bei dieser Linie war es ein Anliegen, nachhaltige Produkte zu entwickeln, die die Gesundheit der Hunde auf natürlichem Wege erhalten und gleichzeitig dazu beitragen, die Umwelt zu schützen. Seine jahrelange Erfahrung in der Naturheilpraxis habe Glöttner-Chyl gezeigt, wie wichtig es sei, den Organismus der Tiere mit Bio-Kräutermischungen, Einzelkräutern, natürlichen Vitaminen und Mineralien sowie pflegenden Substanzen zu unterstützen und zu stimulieren.

Und natürlich sollte sich dieser Grundsatz auch in den Verpackungen widerspiegeln. „Wo immer es geht, versuchen wir 100 Prozent plastikfrei zu sein und die Umwelt und unsere Ressourcen zu schonen, weshalb wir auch auf möglichst kurze Transportwege achten“, sagt Glöttner-Chyl. Deshalb werden überwiegend erdölfreie Verpackungen eingesetzt, die biologisch abbaubar sind. Zum größten Teil bestehen die Verpackungen aus recycelten Materialien.

Nafties Hauptabsatzquelle ist neben der Listung im Bio-Großhandel der eigene Online-Shop, den Bruder Matthias Chyl verantwortet. Die Bestellungen werden CO2-neutral versendet, die Rechnungen kommen digital und die Lieferscheine werden auf recyceltem Papier gedruckt, so das Unternehmen. Eventuelle Retouren würden nicht vernichtet, sondern gespendet. Außerdem erfolge die Versorgung der Server zu 100 Prozent durch Naturstrom aus Wasserkraftwerken. Glöttner-Chyl ist stolz auf das, was er geschaffen hat, auch weil er dabei seinen Vorsätzen treu bleiben konnte. Inklusive ihm beschäftigt das Unternehmen inzwischen acht Mitarbeiter. sg