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Igel im Garten

Igel sind liebenswerte und ausgesprochen nützliche Bewohner unserer Gärten. Sie schaden keinem und vertilgen eifrig Schnecken, Käfer, Raupen und sonstige Tiere, die wir als Ungeziefer bezeichnen. Sie wirken auf uns putzig, sind keineswegs scheu und zeigen sich abends unbekümmert schnüffelnd und schnaubend. Erfreulicherweise sind sie nicht vom Aussterben bedroht, sind aber geschützt.

Einige verwilderte Ecken im Garten bieten Igeln und ihrer Beute Jagdrevier und Unterschlupf. Wichtig ist ein Zugang zu anderen Grundstücken oder der freien Landschaft, denn Igel wollen umherstreifen. Natürlich sollte man nicht mit Giften spritzen, denn das schadet auch den Stachelträgern.

Wenn man an einem geeigneten Platz eine Futterstelle einrichtet, lassen sie sich dort zu bestimmten Zeiten gern sehen. Das Futter sollte im Sommer und Herbst nur Lockfunktion haben, also die Tiere nicht satt machen. Nur wenn es kalt wird, kann man die Menge erhöhen, damit der wichtige Winterspeck angefuttert werden kann. Mindestens 400 bis 500 Gramm Gewicht sollte ein junger Igel schon haben, damit er den Winterschlaf übersteht.

Igelfutter gibt es im Zoofachhandel, man kann auch Katzenfutter verwenden, jedoch keinesfalls Essensreste vom Tisch. Die sind meist zu stark gewürzt und ungeeignet zusammengesetzt.

Doch wie kann man ihnen den Winterschlaf erleichtern? Richten Sie im Garten eine Ecke ein, in der dürre Äste und Laub aufgeschichtet werden. Darin bauen sich Igel gern ihre Winterschlafhöhle. Es gibt im Fachhandel auch komfortable Häuschen zum Aufstellen an geeigneten Stellen zu erwerben. Die sollten allerdings zusätzlich mit Ästen und Laub abgedeckt werden.

Gelegentlich speicheln sich Igel am Körper ein, was Ängste auslösen kann. Haben sie etwa Tollwut oder eine andere ansteckende Erkrankung? Nein, die Tollwut kommt in Deutschland derzeit nicht mehr vor, das Einspeicheln ist ungefährlich, seine Ursache noch unbekannt.

Wenn zum Winteranfang winzige Igelkinder mit einem Gewicht unter 400 - 500 Gramm herumlaufen, sind sie dem Tode geweiht. Nach Rücksprache mit einer Igelstation (Tierheime können weiterhelfen) kann man sie aufsammeln und dort abgeben. Bitte nicht selber Überwinterungsaktionen starten, das ist nur etwas für Fachleute!